USA: steigende Unterstützung für die Kernenergie
Eine landesweite, repräsentative Umfrage im Auftrag des privaten Nuclear Energy Institute (NEI) hat ergeben, dass die Zustimmung zur Nutzung der Kernenergie in den USA weiter ansteigt.
Im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage im April dieses Jahres stieg der Anteil der Befürworter im Oktober um zwei Prozentpunkte auf 67%. Mit 83% (zuvor 82%) war die Zustimmung weiterhin besonders hoch auf die Frage, ob die Betriebsbewilligungen bestehender Kernkraftwerke, die den Sicherheitsanforderungen der Bundesbehörden genügen, erneuert werden sollen. Einen signifikanten Sprung von 69 auf 71% verzeichnete die Meinung, die Option Kernenergie sei weiterhin offen zu halten, und 60% (zuvor 54%) der Befragten sprachen sich ausdrücklich für den Bau neuer Kernkraftwerke aus. Umgekehrt lehnten 19% Neubauten entschieden ab. Eine deutliche Mehrheit von 76% befürwortet die Weiterverfolgung des geplanten nationalen nuklearen Endlagers im Yucca Mountain (Nevada), unter der Voraussetzung, dass die Auflagen der Nuclear Regulatory Commission erfüllt werden.
Das mit der Umfrage beauftragte Meinungsforschungsunternehmen Bisconti Research Inc. in Washington D.C. erklärt die steigende Unterstützung für die Kernenergie in den USA teilweise mit den Sorgen der Bevölkerung um die Energieversorgung als Folge der Engpässe und Netzzusammenbrüche in den vergangenen Jahren sowie mit dem Nahost-Konflikt. Für fast die Hälfte der Befragten (48%) gehört aber auch der Schutz der Luftqualität zu den wichtigsten Anliegen bei der Stromproduktion. Im Kontrast dazu reihten aber nur 29% die Kernenergie diesbezüglich unter die saubersten Stromquellen ein. Die Meinungsforscher kommen zum Schluss, dass die Unterstützung für die Kernenergie in den USA noch nachhaltiger wäre, wenn der Öffentlichkeit bewusst wäre, welchen Beitrag die gut 100 Kernkraftwerke heute an die Stromversorgung des Landes und an die Luftreinhaltung leisten.
Source
M.S. nach Bisconti Research Inc., Oktober 2004