Tschernobyl-Einschluss: Arbeiten 2006

Beim 1986 in aller Eile errichteten Schutzgebäude um den zerstörten Kernreaktor Tschernobyl-4 sollen die dringendsten, im Herbst 2004 begonnenen Stabilisierungsarbeiten im laufenden Jahr zum Abschluss gelangen. Auch soll 2006 die Detailauslegung für ein Sicherheitsgebäude um den «Sarkophag» herum so weit vorankommen, dass die Auftragserteilung und das Baubewilligungsverfahren beginnen können (Bulletins 9 und 14-15/2004).

3 janv. 2006

Geplant ist eine 108 m hohe Struktur mit einer Stützweite von 150 m und einer Länge von 257 m, die über das bestehende, stabilisierte Schutzgebäude geschoben wird. Die Errichtung des massiven Baus wird über USD 1 Mrd. (CHF 1,28 Mrd.) kosten und erfordert neuartige Techniken und Verfahren. Mit der Fertigstellung wird jetzt bis 2009 gerechnet.
Die Abwicklung des Vorhabens erfolgt im Rahmen der von den G8-Staaten 2002 ins Leben gerufenen «Global Partnership Against the Spread of Weapons and Materials of Mass Destruction». Dieser Partnerschaft gehören inzwischen 18 Länder - darunter die Schweiz -sowie die Europäische Union an. Ein internationaler Fonds - der Chernobyl Shelter Fund - wurde bereits 1997 eingerichtet. Verwaltet wird er von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Eine Geberkonferenz beschloss am 12. Mai 2005 in London, die Mittel für das Sicherheitsgebäude erneut aufzustocken, um die Finanzierung zu sichern.
Ende 2005 kündigten sowohl das britische Department of Trade and Industry (DTI) wie auch das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) die Freigabe ihrer Beiträge an. Wie das DTI bei dieser Gelegenheit bestätigte, soll neben den Arbeiten für die mittelfristige Einschliessung von Tschernobyl-4 im Rahmen der globalen Partnerschaft 2006 unter anderem auch die Planung für den Rückbau des 1999 stillgelegten Prototyp-Kernkraftwerks BN-350 (52 MW, Schneller Brüter) in Kasachstan abgeschlossen werden.

Source

P.B. nach BMU, Pressemitteilung, 29. Dezember 2005, Magazin «Insight», Ausgabe 14/2005, und NucNet, 4. Januar 2006

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