Russland: Konsolidierung der Nuklearindustrie geht weiter
Company TVEL (JSC TVEL) und die Exportagentur Techsnabexport (Tenex) haben gemeinsam die Uranbergbaugesellschaft JSC Uranium Mining Company (UMC) gegründet. Die Gesch äftsaktivitäten der JSC TVEL umfassen den Uranbergbau, die Herstellung von Kernbrennstoff sowie wissenschaftliche und ingenieur-technische Dienstleistungen für Kernkraftwerke in Russland und im Ausland. Tenex ist für das Auslandsgeschäft der russischen föderalen Agentur für Atomenergie (Rosatom) zuständig. Beide Unternehmen befinden sich in Staatsbesitz und beteiligen sich zu gleichen Teilen an der UMC.
Hauptziel der UMC ist die Konsolidierung und Produktionssteigerung im russischen Uranbergbau. Im Vordergrund stehen der Betrieb der bestehenden russischen Uranminen, die Exploration neuer Vorkommen sowie die Gründung von Joint Ventures im Ausland.
Teilschritt zum Aufbau von Atomprom
Nach Angaben von Rosatom-Chef Sergei Kirijenko bedeutet die Gründung der UMC die Wiederherstellung der integrierten Technologiekette wie früher im Rahmen der Sredmash: «Wir führen zusammen, was getrennt worden war.» UMC wird zunächst als Managementunternehmen auftreten. Später soll sie Teil der staatlich kontrollierten nuklearen Industrie-Holding Atomprom werden, die gegenwärtig von der Rosatom aufgebaut wird. Atomprom soll die gesamte russische Nuklearindustrie in eine einzige Struktur überführen. «Dass der Name an Gasprom anklingt, ist kein Zufall», hatte Kirijenko bei der Ankündigung der Atomprom Ende Juni 2006 erklärt.
Die Konsolidierung der russischen Nuklearindustrie erfolgt vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Preise für Natururan und des erwarteten Aufschwungs der Kernenergie in Russland und weltweit. Mit der Gründung der UMC soll der russische Uranbergbau für ausländische Investitionen attraktiv gemacht und die Mittel bereit gestellt werden, um die Uranproduktion auszubauen und die Exploration mit modernen westlichen Technologien voranzutreiben.
Kernbrennstoff für das russische Ausbauprogramm
Nach Angaben der TVEL beläuft sich die russische Natururanproduktion gegenwärtig auf rund 3280 t jährlich. Mit der Verwirklichung des föderalen nuklearen Bauprogramms - es sieht die Erhöhung des Anteil Atomstrom von heute 16% auf 25% vor - rechnet TVEL bis ins Jahr 2020 mit einer Urannachfrage für Binnenbedarf und Export in der Grössenordnung von 36'0001 jährlich. Die russischen Reserven an Natururan gibt TVEL mit 615'000 t an; dazu kämen noch vermutete Lagerstätten mit 830'000 t. Zudem habe die russische Nuklearindustrie die Möglichkeit, die Uranreserven der GUS-Staaten Kasachstan, Usbekistan und Ukraine zu nutzen. Kasachstan verfügt nach Australien über die zweitgrössten bekannten Uranreserven der Welt und will wie Usbekistan mit japanischer Hilfe seinen Uranbergbau entwickeln. Russland hat unlängst seinerseits die Gründung von gemeinsamen Uranbergbaugesellschaften mit Kasachstan und Usbekistan vorgeschlagen.
Source
M.S. nach TVEL, Medienmitteilung, 2. November 2006, und NucNet, 10. November 2006
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