Grossbritannien: Untersuchung zur inländischen Energieversorgung beendet
Bis spätestens im Jahr 2016 ist es wahrscheinlich, dass ein Viertel der bestehenden britischen Stromerzeugungskapazitäten ersetzt werden müssen und dass in den folgenden zehn Jahren nochmals Investitionen im selben Rahmen nötig werden. Dies sind zwei der Schlussfolgerungen, die das Environmental Audit Committee des House of Commons in «Keeping the Lights on: Nuclear, Renewables, and Climate Change» gezogen hat.
Der Bericht hat zum Ziel, die Investitionsoptionen in die zukünftige inländische Energieversorgung und die Rolle, die verschiedene Technologien in der Verminderung der CO2-Emissionen und der Versorgungssicherheit spielen sollen, zu beurteilen. Gleichzeitig muss Grossbritannien seine CO2-Emissionen drastisch verringern, um die globale Erwärmung zu bekämpfen. Die Kernenergie könne aber in den nächsten Jahren weder die entstehende Lücke füllen, noch zu einer Verminderung der CO2-Emissionen beitragen, weil die dafür nötigen Anlagen nicht rechtzeitig erstellt werden könnten, hält der Bericht fest. Laut Alan Johnson, britischer Staatssekretär für Handel und Industrie, sind nämlich 17 Jahre für die Inbetriebnahme eines neuen KKW nötig. Das Komitee schliesst daraus: «Auch wenn die Planungs-, Bewilligungs- und Bauphasen auf total zehn Jahre verkürzt werden könnten, würden die ersten neuen Anlagen frühestens 2017 bereitstehen - zu spät, um die unmittelbar bevorstehende Lücke zu füllen.»
Zuerst Gaskraftwerke und erneuerbare Energien
Laut Komitee soll die Energielücke mit neuen Gaskraftwerken und einer Zunahme der erneuerbaren Energien geschlossen werden. Darüber hinaus weist das Komitee darauf hin, dass der Bau neuer Kernkraftwerke die Bildung eines Konsortiums bestehend aus den grösseren Energieversorgungsunternehmen und Finanzinstituten erfordern würde, da ein Neubau beträchtliche Investitionen verlangt und sich nachhaltig auf die Wirtschaft auswirkt.
Die Studie wurde Mitte April 2006 veröffentlicht, getrennt von der soeben beendeten dreimonatigen öffentlichen Debatte über die künftige Energiepolitik, die Premierminister Tony Blair lanciert hatte. Im Sommer 2006 soll nun unter der Leitung von Energieminister Malcolm Wicks ein Bericht über die nationale Energiepolitik veröffentlicht werden. Dieses Dokument werde ausdrücklich zum Bau neuer Kernkraftwerke Stellung nehmen, hatte Blair damals betont.
Source
M.A. nach The United Kingdom Parliament, Pressemitteilung, 16. April 2006, und House of Commons, Environmental Audit Committee, Keeping the Lights on: Nuclear, Renewables and Climate Change, Sixth Report of Session 2005-06
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