Areva-Beteiligung an ETC perfekt

Die ETC ist die Inhaberin des Know-how für die Auslegung und Herstellung der Gaszentrifugen zur Urananreicherung nach dem von der Urenco benützen System und sorgt auch für die laufende Weiterentwicklung. In einem Abkommen von 2003 einigten sich die Areva und die Urenco auf eine 50%-Beteiligung der Areva an der ETC (Bulletin 1/2004). Die Wettbewerbsbehörde der EU stimmte dem Vorhaben unter der Auflage zu, dass sich die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen auf die Entwicklung und Nutzung der Zentrifugentechnologie beschränke: Beim Bau von Anreicherungskapazitäten und der Vermarktung von Anreicherungsdienstleistungen müssten die beiden Unternehmen Konkurrenten bleiben (Bulletin 19/2004).
Mit der Unterzeichung des Beteiligungsabkommens ist für Areva jetzt der Weg frei, ihr Projekt zum Bau der Anreicherungsanlage Georges-Besse-ll bei Tricastin im französischen Rhonetal zu verwirklichen. Dort steht seit 1978 die kommerzielle Anreicherungsanlage Georges-Besse-l der Eurodif - einem Unternehmen der Areva-Gruppe - in Betrieb, die noch mit Gasdiffusion arbeitet. Der Bau der neuen Anlage soll bereits im laufenden Jahr beginnen. Die Produktion wird ab 2009 schrittweise aufgenommen, bis 2017 die volle Jahreskapazität von elf Millionen Trennarbeitseinheiten erreicht ist. Bei der Wahl des Zentrifugenverfahrens war für die Areva entscheidend, dass Gaszentrifugen im Vergleich mit Diffusionseinheiten rund 50 Mal weniger Energie verbrauchen und die Umwelt entsprechend weniger belasten.
Die Urenco wird die ETC-Technologie wie bisher in ihren Werken im niederländischen Almelo, englischen Capenhurst und deutschen Gronau nutzen und diese entsprechend der Nachfrageentwicklung vergrössern. Zudem baut ihr Beteiligungsunternehmen LES in der Lea County, New Mexico, die National Enrichment Facility, die erste kommerzielle Anreicherungsanlage mit Zentrifugentechnik auf dem amerikanischen Kontinent