Amerikanische CASEnergy Coalition gegründet
Zwei prominente Umweltexponenten haben gemeinsam den Vorsitz einer neuen amerikanischen Organisation übernommen, die Stimmen aus den ganzen USA sammeln und die wachsende Bewegung für den verstärkten Einsatz der Kernenergie unterstützen will.
Diese Koalition ist am 24. April 2006 in der Bundeshauptstadt Washington von der ehemaligen Gouverneurin von New Jersey und Leiterin der US Environmental Protection Agency von 2001-2003, Christine Todd Whitman, und Patrick Moore aus Vancouver (Kanada) gegründet worden. Moore gehörte 1971 bekanntlich zu den Gründern der Umweltbewegung Greenpeace und war viele Jahre Direktor von Greenpeace International. 1986 wandte er sich von Greenpeace ab, weil er ihre Methoden nicht mehr mittragen konnte. Seither unterstützt er konstruktive Lösungen von Umweltfragen. Dazu gehört für ihn heute auch die Kernenergie.
Die neue Organisation trägt den Namen Clean and Safe Energy Coalition - kurz CASEnergy Coalition. Ihr gehören über 50 Gründungsmitglieder an, darunter die US Chamber of Commerce, und sie geniesst die Unterstützung der Branchenorganisation Nuclear Energy Institute (NEI). Die CASEnergy Coalition steht allen offen, die den «Einsatz der Kernenergie als saubere, sichere, zuverlässige und kostengünstige Lösung» unterstützen, «um Amerikas Energiebedarf mit der Umwelt in Einklang zu bringen».
Grosser Nachholbedarf an Information
«Die hohe Energienachfrage unseres Landes wächst weiter, und wir müssen unsere Energiequellen diversifizieren», erklärte Todd Whitman ihr persönliches Engagement den Medienvertretern und fuhr fort: «Die Kernenergie sollte ein wichtiges Element dieses Diversifizierungsplans sein, dies besonders, weil bei ihrer Nutzung weder Luftschadstoffe noch Treibhausgase entstehen.» Moore seinerseits betonte: «Wissenschaftliche Beweise zeigen, dass die Kernenergie eine für die Umwelt einwandfreie und sichere Wahl ist.» Er führte weiter aus: «Um für unsere Zukunft eine umweltverträgliche und gesicherte Energieversorgung zu schaffen, müssen die Vereinigten Staaten ihre führende Rolle auf diesem Gebiet zurückgewinnen. Würden die USA ihre Kernenergieproduktion verdoppeln, könnten die Treibhausgasemissionen deutlich vermindert und gleichzeitig die Energieversorgung ausgebaut werden.»
Anlässlich ihrer Gründung publizierte die CASEnergy Coalition die Ergebnisse einer vom 3. bis 5. April 2006 in den USA von Penn, Schoen & Berland Associâtes durchgeführten Meinungsumfrage. Demnach teilen drei Viertel der Amerikaner die Meinung, die Kernenergie vermindere die Energieabhängigkeit der USA und sie sei eine zuverlässige und wichtige Stromquelle. Ebenfalls klare Unterstützung erhielten die Aussagen, die Kernenergie mache Amerika sicherer, sie reduziere die Treibhausgasemissionen, sie schaffe Arbeitsplätze und sie helfe, die Stromrechnung der Konsumenten niedrig zu halten. Gemäss der Umfrage zieht eine Mehrheit von 59% aus diesen Erkenntnissen die Folgen und befürwortet den Einsatz der Kernenergie für die Stromversorgung, während eine Minderheit von 35% sie trotzdem ablehnt. Wie die Befragung weiter zeigt, steigt die Unterstützung für die Kernenergie signifikant an, wenn die Befragten im Verlauf des Gesprächs einige neue Informationen über die Stärken der Kernenergie erhalten. Der Zuwachs ist am höchsten in den Segmenten, die der Kernenergie üblicherweise eher ablehnend gegenüberstehen. Dies weist für die CASEnergy Coaltion auf Verunsicherung und einen grossen Nachholbedarf an Information bei der Bevölkerung hin.
Zu den Zielen der CASEnergy Coalition gehört daher - neben ihrer Funktion als Sammelbewegung für die Kernenergie als Element einer diversifizierten Energiestrategie - besonders die umfassende realitätsbezogene Information der Amerikanerinnen und Amerikaner über die Kernenergie. Die Koalition will den unterschiedlichsten Gruppen als Dachorganisation dienen, die den Wunsch nach sauberen, zuverlässigen und erschwinglichen Energiequellen zur Stromerzeugung teilen.
Source
P.B. nach CASEnergy Coalition, Presseunterlagen, 24. April 2006