Zwischenlager in Litauen: Baubewilligungen erteilt
Am Standort Ignalina werden zwei Zwischenlager für radioaktive Abfälle gebaut, eines für feste radioaktive Abfälle und eines für ausgediente Brennelemente aus den Kernkraftwerkseinheiten Ignalina-1 und -2.
Die litauische Kernenergiesicherheitsbehörde Vatesi hat Ende August und Anfang September 2009 je eine Bewilligung für den Bau von Zwischenlagern für radioaktive Abfälle am Standort Ignalina erteilt.
Die deutsche RWE Nukem GmbH war bereits im Dezember 2005 vom Kernkraftwerk Ignalina mit der schlüsselfertigen Errichtung eines Abfallbehandlungszentrums für feste radioaktive Abfälle beauftragt worden. Zuvor hatte die RWE Nukem im Konsortium mit der GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH den Auftrag erhalten, in Ignalina ein Zwischenlager für ausgediente RBMK-1500-Brennelemente zu errichten.
Das jetzt bewilligte Abfallbehandlungszentrum ist das erste Bauprojekt im Rahmen des Plans zur endgültigen Stilllegung des Kernkraftwerks Ignalina. Es wird auf dem Kraftwerksgelände errichtet und alle festen radioaktiven Abfälle aus dem bisherigen Betrieb des Kernkraftwerks Ignalina und auch aus der Stilllegung des Blocks 1 sowie später des Blocks 2 verarbeiten. Die Abfälle sollen dort klassiert, konditioniert und während 50 Jahren zwischengelagert werden. Das Zentrum wird 2012 den Betrieb aufnehmen. Die Inbetriebnahme des Zwischenlagers für ausgediente Brennelemente ist für 2011 vorgesehen. Dort sollen während 50 Jahren rund 18’000 ausgediente RBMK-1500-Brennelemente aus dem Betrieb von Ignalina-1 und -2 in Schwerbeton-Behältern vom Typ Castor gelagert werden.
Beide Projekte werden vom «Ignalina International Decommissioning Support Fund» finanziert, den die Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) verwaltet.
Litauen schaltete als Voraussetzung für den EU-Beitritt im Jahr 2004 den Reaktorblock Ignalina-1 ab und verpflichtete sich, bis 2009 auch Ingalina-2 (beide RBMK, 1185 MW) stillzulegen. Neubauprojekte in der Region sind in Planung.
Quelle
M.A. nach Vatesi, Medienmitteilungen, 27. August und 3. September 2009
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