Zweite Inir-Mission in Jordanien

Jordanien hat beim Aufbau einer nationalen Infrastruktur zur Einführung der Kernenergie deutliche Fortschritte erzielt. Zu diesem Schluss kommt ein Expertenteam der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), das in Jordanien vom 4.–14. August 2014 zum zweiten Mal einen Integrated Nuclear Infrastructure Review (Inir) durchgeführt hat.

27. Aug. 2014

Die Experten der Inir-Mission begrüssten, dass sich Jordanien zusammen mit seinem strategischen Partner – dem russischen Staatskonzern Rosatom – Gedanken über Vorinvestitionen gemacht hat. Jordanien plant, in der Region Amra rund 60 km östlich von Zarqa City mit russischer Unterstützung sein erstes Kernkraftwerk zu bauen. Das IAEO-Expertenteam lobte zudem die am Infrastrukturaufbau beteiligten Organisationen, das Nachwuchsproblem erkannt sowie ein Komitee mit Vertretern der inländischen Industrie geschaffen zu haben. Khalid Toukan, Vorsitzender der Jordan Atomic Energy Commission (JAEC), ist überzeugt, dass die Inir-Mission einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Jordaniens Kernenergieprogramm leistet. Für Toukan ist klar, dass «die Kernenergie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der zukünftigen Energieversorgungsprobleme leisten wird».

Das Inir-Team verfasste nach seinen Untersuchungen Empfehlungen. Zum einen sollen nationale Richtlinien vervollständigt sowie ein Unterstützungsbekenntnis des Staats unter Dach und Fach gebracht werden. Die Experten sehen zudem Verbesserungspotenzial bei der Koordination der Ministerien. Auch solle das Regelwerk weiter gestärkt werden.

Acht jordanische Organisationen unterzogen sich der Inir-Prüfung, unter ihnen die JAEC, das Ministry of Energy and Mineral Resources, die Energy and Minerals Regulatory Commission und die National Electric Power Company (Nepco).

13. Inir-Mission der IAEO

Die diesen August durchgeführte Inir-Mission ist die zweite in Jordanien und die 13. insgesamt. Die allererste Mission dieser Art fand im August 2009 in Jordanien statt. Seither haben folgende Länder von diesem Service ebenfalls Gebrauch gemacht: Bangladesch, Indonesien, Polen, Südafrika, Thailand, die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate und Vietnam. Im Gegensatz zu den anderen Ländern sind in Südafrika bereits Kernkraftwerksblöcke in Betrieb. Die IAEO wurde für eine Inir-Mission eingeladen, weil das Land seinen aus zwei Einheiten bestehenden Kernkraftwerkspark (Koeberg-1 und-2, PWR, je 930 MW) ausbauen will.

Quelle

M.B. nach IAEO, Mitteilung, 15. August 2014

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