Zwei weitere norwegische Kommunen an SMRs interessiert

Die Projektfirma Norsk Kjernekraft und die Kommunen Lyngdal und Farsund in der Provinz Agder im Süden Norwegens haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, um den potenziellen Einsatz kleiner, modularer Reaktoren (Small Modular Reactors, SMRs) zu untersuchen.

16. Juli 2024
Illustration wie eine Erschliessung des Gebiets Verven Næringspark in Lyngdal aussehen könnte
Illustration wie eine Erschliessung des Gebiets Verven Næringspark in Lyngdal aussehen könnte. Verven Næringspark ist einer der Standorte, die im Rahmen der Kooperationsvereinbarung mit der Kommune Lyngdal untersucht werden.
Quelle: Verven Næringspark

Ziel der Vereinbarung zwischen Norsk Kjernekraft und der Kommune Lyngdal ist es, eine erste Untersuchung aller geeigneten Standorte für SMRs in der Kommune durchzuführen. Damit soll eine Entscheidungsgrundlage geschaffen werden. Die Kommune Farsund verfolgt dasselbe Ziel. Beide Kooperationsvereinbarungen sind politisch breit abgestützt.

Laut Norsk Kjernekraft ist Lyngdal ein regionales Handelszentrum und beliebtes Touristenziel, das über einen hohen Anteil an Industriebetrieben und Unternehmen verfügt, die in ihren Produktbereichen landesweit führend sind. Der Hafen und die vorhandenen Verkehrswege seien «wichtige Faktoren, die dazu beitragen, Lyngdals Position als regionales Energiezentrum und geografischer Knotenpunkt zu stärken». Die Kommune Farsund ist ebenfalls Sitz mehrerer nationaler und internationaler Unternehmen, darunter ein grosser Anteil aus der stromintensiven Industrie.

Die Bürgermeisterin von Lyngdal, Unni Nilsen Husøy, erklärte: «Ich glaube, dass die Kernenergie ein wichtiger Teil des künftigen Energiemix sein wird, und freue mich auf weitere Abklärungen und die Zusammenarbeit. Wir werden in Zukunft vollständig auf Energiequellen angewiesen sein, die wenig Landverbrauch erfordern und geringe Treibhausgasemissionen verursachen.»

Die Bürgermeisterin von Farsund, Ingrid Williamsen, zeigte sich erfreut, dass sich das politische Umfeld in ihrer Kommune für die Kernkraft ausgesprochen hat. «Wir werden in Zukunft grosse Mengen Strom benötigen und dann ist dies ein wichtiger Schritt», meinte sie.

«Die Zahl der Kommunen, die jetzt die Initiative ergreifen, die Kernenergie zu untersuchen, ist beeindruckend und nimmt schnell zu», sagte Jonny Hesthammer, CEO von Norsk Kjernekraft. Das Energieministerium müsse sich in naher Zukunft auf viele Berichte mit Vorschlägen für Erkundungsprogramme einstellen.

Hunderte neuer Arbeitsplätze dank Kernkraft
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zum Personalbedarf in norwegischen Kernkraftwerken erläutert, wie viele Mitarbeitende in einer künftigen SMR-Anlage benötigt werden und welche Fähigkeiten sie aufweisen müssen. Darüber hinaus wird beschrieben, wie Personal aus der norwegischen Öl- und Gasindustrie für die Arbeit im Kernkraftwerk umgeschult werden kann und wie der Betrieb organisiert werden soll. Laut Studie sind die Herausforderungen auf Öl- und Gasplattformen ähnlich wie in Kernkraftwerken. Zudem weist die Offshore-Industrie eine ähnliche Sicherheitskultur auf wie die Nuklearindustrie. Der Bericht wurde vom schwedischen Unternehmen KSU erstellt, das Personal für die Kernkraftwerke in Schweden ausbildet.

Quelle

M.A. nach Norsk Kjernekraft, Medienmitteilungen, 4., 7. und 8. Juli 2024

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