Zusammenarbeit zwischen Enec und Newcleo zu Reaktoren der Generation IV

Die Enec, das staatliche Kernkraftwerksunternehmen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), und der französisch-italienische Reaktorentwickler Newcleo unterzeichneten am 24. Februar 2025 eine Absichtserklärung zur strategischen Zusammenarbeit. Newcleo entwickelt den LFR-AS-30, einen bleigekühlten Schnellen Reaktor (Lead-cooled Fast Reactor, LFR) und treibt dessen Kommerzialisierung voran.

In den VAE nahm Enec in rund zwölf Jahren die vier APR-1400-Einheiten des Kernkraftwerks Barakah budget- und termingerecht in Betrieb. Nun verantwortet es den Betrieb. Im Rahmen seines Advance-Programms untersucht Enec auch den möglichen Einsatz von kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) sowie fortgeschrittener Reaktortechnologien im In- und Ausland. Der LFR-AS-30 von Newcleo ist ein SMR und zählt als Reaktor der Generation IV ebenso zu den fortgeschrittenen Reaktortechnologien (Advanced Modular Reactors, AMRs).

Die beiden Unternehmen prüfen nun Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, um LFR-Projekte in Europa voranzutreiben und Strategien für das Management des gesamten Lebenszyklus von LFR sowie für das Schliessen des Brennstoffkreislaufs zu erarbeiten. «Dazu gehört auch die Ermittlung von Bereichen für eine potenzielle Zusammenarbeit bei Investitionen und der Umsetzung bestehender Projekte von Newcleo in Europa. Für die Mena-Region [Naher Osten und Nordafrika] wird untersucht, wie die LFR-Reaktortechnologie zur Dekarbonisierung schwer dekarbonisierbarer Sektoren wie Rechenzentren, Offgrid-Anwendungen und Wasserstoffproduktion beitragen kann.» Die Unternehmen wollen ebenso den Wissenstransfer fördern, sei es durch Zusammenarbeit bei Programmen zur Kompetenzentwicklung oder aber durch praktische Schulungen an Forschungsreaktoren und bestehenden Anlagen.