Zusammenarbeit von Areva und Urenco bei Zentrifugentechnik
Die beiden westeuropäischen Konkurrenten auf dem Markt für Anreicherungsdienstleistungen – die französische Areva-Gruppe und die deutsch-niederländisch-britische Urenco-Gruppe – haben ein Memorandum unterzeichnet, in dem sie sich gegenseitig zusichern, bei der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Zentrifugentechnik künftig zusammenzuarbeiten.
Sie wollen dazu ein Joint Venture eingehen, an dem sich jede Gruppe zu 50% beteiligen wird. Die Zusammenarbeit solle "exklusiv" erfolgen. Die Einzelheiten werden jetzt ausgehandelt. Vorbehalten bleibt die Zustimmung der europäischen Wettbewerbsbehörde. Bei der Herstellung und Vermarktung angereicherten Urans wollen die beiden Gruppen weiterhin als Konkurrenten auftreten.
In der Areva-Gruppe direkt zuständig für die Urananreichung ist die Cogema. Sie will nun ganz auf Zentrifugentechnik setzen, um zu einem noch nicht festgelegten Zeitpunkt die von ihrer Tochtergesellschaft Eurodif in Tricastin betriebenen Gasdiffusionsanlagen abzulösen. In den letzten Monaten hat in den USA auch die Usec erklärt, in Zukunft bei der Urananreicherung nur noch in die Zentrifugentechnik zu investieren. Die amerikanische LES, an der die Urenco massgeblich beteiligt ist, will in Hartville (Tennessee) ebenfalls eine Anreicherungsanlage mit Zentrifugentechnik bauen.
Quelle
P.B. nach NucNet, 9. Oktober 2002