WNA: Kernkraftwerke jetzt billigste Stromquelle
Die World Nuclear Association (WNA) hat einen neuen Bericht über die Konkurrenzfähigkeit von Kernkraftwerken bei der Erzeugung elektrischer Energie für die Grundlastversorgung publiziert.
Unter dem Titel «The New Economies of Nuclear Power» führt der Bericht die Erkenntnisse aus sieben unabhängigen internationalen Studien zusammen. Das Bulletin hat über die meisten dieser Arbeiten berichtet: Massachusetts Institute of Technology, Tarjanne & Luostarinen (Kostenanalyse für Finnland, 2003), Direction Générale de l'Energie et des Matières Premières, Royal Academy of Engineering, Centre d'études et de recherches internationales, University of Chicago sowie IEA/OECD.
Die WNA-Studie kommt zum klaren Schluss, dass inzwischen in den meisten Ländern die Kernkraftwerke die kostengünstigste Stromquellesind, vor den Kohle- und Gaskraftwerken. Bei der Studie handle es sich um eine rein betriebswirtschaftliche Betrachtung, betont die WNA in der Zusammenfassung. Die anderen Vorteile der Kernenergie - wie Vermeidung von Treibhausgasemissionen, Kostenstabilität und Versorgungssicherheit - blieben unberücksichtigt. Zudem basiert die Arbeit auf den Preisen und deren mutmassliche Entwicklung vor der Preisexplosion bei den fossilen Energien ab dem 2. Quartal 2005.
Die mittleren Kosten im Einzelnen
Der Bericht gibt die Mittelwerte der Stromgestehungskosten für zwei verschiedene Diskontsätze auf dem in die Kraftwerksanlagen investierten Kapital. Bei einem Satz von 10% jährlich kostet die Kilowattstunde Strom aus einem neu zu bauenden Kernkraftwerk im Mittel umgerechnet 5,2 Rappen, aus einem neuen Kohlekraftwerk einen Sechstel mehr, nämlich rund 6,2 Rappen, und aus einem neuen Gaskraftwerk 28% mehr, das heisst 6,7 Rappen. Noch bedeutender sind die Unterschiede bei einem Diskontsatz von nur 5%. Ein so tiefer Satz begünstigt die investitionslastigen Energiequellen: 3,4 Rappen kostet dann im Mittel eine Kilowattstunde aus einem Kernkraftwerk, 4,8 Rappen aus einem Kohlekraftwerk und 5,6 Rappen aus einem Gaskraftwerk. Wenn die Preise für fossile Brennstoffe weiter steigen oder eine Treibhausgasabgabe erhoben wird, schlägt die Waage noch weiter zu Gunsten der Kernenergie aus. Der vollständige Bericht in englischer Sprache (29 Seiten), ist auf der Internetsite der WNA einzusehen.
Quelle
P.B. nach WNA, Pressemitteilung, 1. Dezember 2005
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