Wiederaufarbeitung italienischer Kernbrennstoffe in La Hague
Das staatliche Unternehmen zur Beseitigung der stillgelegten Kernanlagen in Italien, die Società gestione impianti nucleari SpA (Sogin), hat die Areva-Gruppe beauftragt, 235 t bestrahlter Kernbrennstoffe im französischen La Hague wiederaufzuarbeiten. Der Auftrag im Wert von über EUR 250 Mio. (CHF 410 Mio.) umfasst auch die nötigen Transporte sowie die Konditionierung und Zwischenlagerung der Abfälle bis längstens Ende 2025.
Der Weg für den Auftrag der Sogin an die Areva war nach der Erfüllung von drei Voraussetzungen frei geworden: Ende 2004 liess die italienische Regierung in einem Dekret die Option Wiederaufarbeitung zu, letztes Jahr entschied sich die Sogin nach dem Vergleich von Offerten der Areva/Cogema und der BNFL/British Nuclear Group für die Wiederaufarbeitung in La Hague, und am 24. November 2006 stellte ein Abkommen zwischen der französischen und der italienischen Regierung die Rücknahme der Rückstände durch Italien sicher.
Weg frei für Rückbau der Kernanlagen
Der Abtransport der bestrahlten Brennelemente aus den Zwischenlagern Avogadro und Trino im Piemont sowie Caorso in der Emilia-Romagna soll bereits dieses Jahr beginnen. 13 t stammen aus dem Kernkraftwerk Garigliano (150 MW, BWR, in Betrieb 1964-1982), 32 t aus dem Kernkraftwerk Trino Vercellese (260 MW, PWR, in Betrieb 1964-1990) und 190 t aus dem Kernkraftwerk Caorso (860 MW, BWR, in Betrieb 1978-1990). Der Auftrag an die Areva schafft der Sogin den Freiraum, um die stillgelegten Kernkraftwerke sowie die provisorischen Zwischenlager endgültig zurückzubauen und die Projektierung eines geologischen Langzeitlagers für hochradioaktive Abfälle in Italien voranzutreiben.
Quelle
P.B. nach Areva, Pressemitteilung, 9. Mai 2007