Westinghouse nimmt weitere Hürde bei AP1000-Zertifizierung

Zu diesem Schluss kommt das verwaltungsunabhängige Advisory Committee on Reactor Safeguards (ACRS) der NRC nach der Überprüfung des Advanced Final Safety Evaluation Report, den NRC-Mitarbeiter zuvor ausgearbeitet haben. In einem öffentlichen Brief an den NRC-Vorsitzenden, Gregory B. Jaczko, schreibt das ACRS, die verbesserte AP1000-Auslegung sei robust und es bestehe hinreichende Sicherheit, solche Anlagen ohne übermässiges Risiko für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit bauen und betreiben zu können. In dieser Sicherheitsempfehlung sind auch die Resultate laufender Untersuchungen zu Flugzeugabstürzen und der Kühlung des Reaktorkerns berücksichtigt. Die Sicherheitsempfehlung der ACRS ist erforderlich, bevor einer neuen Reaktortechnologie die abschliessende Zertifizierung gewährt werden kann.

Die NRC hatte von der Westinghouse vor rund einem Jahr verlangt, die Auslegung des AP1000-Reaktorschutzgebäudes nachzubessern, da für bestimmte Strukturelemente ein ausreichender Widerstand gegen die verlangten Auslegungslasten nicht nachgewiesen sei. Die Westinghouse hatte daraufhin die Anlagenauslegung in verschiedenen Punkten überarbeitet und der NRC eine Neufassung ihres Zertifizierungsantrags vorgelegt. Das Unternehmen rechnet damit, dass die Behörde bis Ende 2011 über die Zertifizierung des AP1000 entscheiden wird.

Von den derzeit 18 bei der NRC eingereichten Gesuchen für eine kombinierte Bau- und Betriebsgenehmigung (Combined License, COL) ist bei sieben der Bau von jeweils zwei AP1000 vorgesehen. Gemäss Westinghouse sollen in den USA die ersten AP1000-Einheiten an den Standorten Vogtle (Georgia) und Virgil C. Summer (South Carolina) 2016 in Betrieb gehen.