Wendelstein 7-X: Montage schreitet voran

Mit der Auslieferung der letzten grossen Bauteile für die Fusionsanlage Wendelstein 7-X – zwei Stücke der späteren Aussenschale – ist die industrielle Herstellung der Hauptkomponenten abgeschlossen. Der Zusammenbau des Grossexperiments im Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Greifswald ist in vollem Gange.

11. Jan. 2010
Alle zehn Teilstücke des Aussengefässes für Wendelstein 7-X sind ausgeliefert.
Alle zehn Teilstücke des Aussengefässes für Wendelstein 7-X sind ausgeliefert.
Quelle: IPP, Wolfgang Filser

Wendelstein 7-X, die nach der Fertigstellung weltweit grösste Fusionsanlage vom Typ Stellarator, hat die Aufgabe, die Kraftwerkseignung dieses Bautyps zu untersuchen. Ähnlich wie die Sonne soll ein späteres Kraftwerk aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnen. Um das Fusionsfeuer zu zünden, muss der Brennstoff, ein Wasserstoffplasma, in Magnetfeldern eingeschlossen und auf Temperaturen über 100 Mio. Grad aufgeheizt werden.

Seit Dezember 2009 sind alle Grosskomponenten der Anlage in Greifswald beisammen: angefangen mit den 70 übermannsgrossen supraleitenden Magnetspulen, die den magnetischen Käfig für das Plasma erzeugen werden, über die zwanzig Teile des Plasmagefässes und seine über 200 Gefässstutzen bis zu den zehn Teilstücken – je 14 t schwere Stahlteile – des Aussengefässes. Zusammengesetzt werden sie einen ringförmigen Schlauch von 16 m Durchmesser bilden. In seinem Inneren umschliesst diese wärmeisolierende «Kühlbox» später den gesamten, auf Tieftemperatur abgekühlten Spulenkranz, in dessen Innenraum wiederum das Plasmagefäss mit dem heissen Plasma liegt.

Bis es soweit ist, werden die Einzelteile der Stellaratoranlage zunächst zu fünf nahezu baugleichen Modulen vormontiert, die dann kreisförmig zusammengefügt werden. Inzwischen wird an allen Modulen gearbeitet: Das erste Modul ist im Rohbau nahezu fertig gestellt und steht bereits an seiner endgültigen Stelle auf dem Maschinenfundament in der Experimentierhalle. Verläuft alles nach Plan, sollte Wendelstein 7-X in rund fünf Jahren in Betrieb gehen.

Sämtliche fünf Module der Anlage sind zurzeit in Arbeit.
Sämtliche fünf Module der Anlage sind zurzeit in Arbeit.
Quelle: IPP, Beate Kemnitz

Quelle

M.A. nach IPP, Medienmitteilung, 1. Dezember 2009

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