Wendelstein 7-X: erstes Plasma in der Fusionsanlage rückt näher
Mit dem erfolgreich abgeschlossenen Test aller siebzig Magnetspulen ist jetzt die Funktion der technologischen Schlüsselkomponente für das Fusionsexperiment Wendelstein 7-X sichergestellt, meldet das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald.
Seit gut einem Jahr laufen an der Fusionsanlage Wendelstein 7-X die Betriebsvorbereitungen. Nacheinander wird die Funktion aller technischen Systeme geprüft. Ab Ende April 2015 waren die Magnetspulen, das Herzstück der Anlage, an der Reihe, schreibt das IPP in einer Medienmitteilung. Zwar wurden sämtliche Spulen bereits während der Fertigung einzeln getestet. Während der Betriebsvorbereitung ging es nun um das Verhalten der Magnetspulen im montierten Verbund: Die supraleitenden Elektromagnete wurden zunächst gruppenweise unter Strom getestet. Nach der erfolgreichen Prüfung in einzelnen Gruppen folgte der Test des kompletten Spulenkranzes.
«Der Spulenverbund hat sämtliche technischen Prüfungen bestanden», fasste Hans-Stephan Bosch, der Leiter des Bereichs «Wendelstein 7-X Betrieb», am 6. Juli die umfangreichen Testreihen zusammen. Damit sei die Funktionsfähigkeit der zentralen Anlagenkomponente sichergestellt. «Wir können nun den nächsten grossen Schritt in Angriff nehmen, das Ausmessen der magnetischen Flächen.» Dabei wird geprüft, ob die Spulen den magnetischen Käfig für das Plasma in der gewünschten Form aufbauen.
Noch in diesem Jahr soll Wendelstein 7-X das erste Plasma erzeugen.
Quelle
M.A. nach IPP, Medienmitteilung, 7. Juli 2015