Weltenergierat: Rolle der Kernenergie in Europa
Um die Versorgungssicherheit in Europa auch in Zukunft gewährleisten zu können, müssen alle Optionen offen bleiben – auch die Kernenergie. Dies fordert der Weltenergierat in seinem Bericht «Die Rolle der Kernenergie in Europa».
Die Länder Europas, insbesondere die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, müssen ernsthaft den Einbezug der Kernenergie in ihren Energiemix erwägen. Dies ist dem Ende Januar 2007 veröffentlichten Bericht «Die Rolle der Kernenergie in Europa» des Weltenergierats zu entnehmen. Es gebe gewichtige ökonomische und ökologische Gründe, die für eine Förderung der Nutzung der Kernenergie in Europa sprechen.
Der weitere Erfolg der Kernenergie im Strommarkt der EU hängt aus Sicht des Weltenergierats unter anderen von folgenden Kriterien ab:
- Stabilität, Konsistenz und Vorhersehbarkeit der Wirtschaftsmärkte um ein investitionsfreundliches Umfeld sicherzustellen
- Unabhängigkeit und Transparenz der Sicherheitsbestimmungen
- Festlegung technisch machbarer, ökonomisch effizienter und öffentlich akzeptierter Rahmenbedingungen zur Entsorgung radioaktiver Abfälle
- Einfacher und schneller Prozess zur Vergabe von Bau- und Betriebsbewilligungen
- Unterstützung der kerntechnischen Forschung, insbesondere der Reaktortypen der vierten Generation
- Gerechte Verteilung der Risiken und Chancen unter allen Beteiligten
Für den Bau neuer Kernkraftwerke brauche es zudem die Unterstützung der Öffentlichkeit, schreibt der Weltenergierat. Die Kernenergie sei lange mit Unbehagen betrachtet worden. Auch heute noch habe die Bevölkerung Bedenken bezüglich der Sicherheit, der Proliferation und der Entsorgung der radioaktiven Abfälle. Um den Weg für die Kernenergie zu ebnen, müsse das öffentliche Bewusstsein für die Energieproblematik geschärft werden. Dies könne mit Bereitstellung faktenbasierter Information und umfassenden Informationskampagnen erreicht werden.
Quelle
D.S. nach Weltenergierat, Medienmitteilung, 31. Januar 2007