Weltenergierat: Kernenergie-Ausstieg schadet Entwicklungsländern

An der Abschlusssitzung der diesjährigen Exekutivversammlung des Weltenergierats WEC vom 20. bis 24. November 2000 in Neu-Delhi, Indien, warnte der Vorsitzende, Jim Adam, die Industrieländer vor den Folgen, wenn sie nicht alle Energieoptionen offen hielten.

23. Nov. 2000

Sie schadeten damit direkt den Entwicklungsländern. Es sei moralisch falsch, aus der Kernenergie auszusteigen. Dies habe negative Auswirkungen auf die Energieversorgung und die Wirtschaft von Entwicklungsländern, denn "jede nicht in einem Kernkraftwerk erzeugte Kilowattstunde wird durch eine in einem fossil befeuerten Kraftwerk erzeugte Kilowattstunde ersetzt. Statt, wie wir sollten, die weltweite Nuklearkapazität zu erhöhen, müssten wir die fossil befeuerte Kapazität noch schneller vergrössern." Die steigende Nachfrage nach fossilen Brennstoffen in den Industrieländern drücke die Preise dieser Brennstoffe nach oben, wie wir es in den letzten Monaten gesehen hätten. Die Folgen höherer Preise für die Entwicklungsländer seien gravierend.
"Unsere Verpflichtung, die Treibhausgasabgaben zu vermindern, erfordert zudem als eine der strategischen Massnahmen, die weltweite Nuklearkapazität zu vergrössern", fuhr Adam weiter und rief die Industrieländer dazu auf, "statt sich bei jeder Gelegenheit gegen die Kernenergie zu stellen, die Entwicklung fortgeschrittener, hoch effizienter Kernkraftwerke zu fördern. Im Weitern wird eine vermehrte Kernenergieerzeugung die Welt nicht gefährlicher, sondern sicherer machen. Mit Kernkraftwerken können wir waffentaugliches Uran und Plutonium in Energie verwandeln", fügte Adam bei. Den Entwicklungsländern legte er nahe, darauf zu bestehen, dass die industrialisierte Welt pro- und nicht antinuklear werde.

Quelle

P.B. nach WEC-Mitteilung, 24. November 2000

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