Weltbank könnte in Zukunft auch Kernenergieprojekte finanzieren
Ajay Banga, der Präsident der Weltbank, hat in einem Interview erklärt, das Direktorium sei bereit, eine Kehrtwende zu diskutieren und das Verbot der Finanzierung von Kernenergieprojekten aufzuheben.

Ajay Banga erklärte, er habe das Direktorium der Weltbank gebeten, die langjährige Politik gegen die Finanzierung von Kernkraftprojekten zu überdenken. Die Technologie könne eine umweltfreundliche Option für ärmere Länder darstellen. «Die gute Nachricht ist, dass das Direktorium zusammengekommen ist und sich bereit erklärt hat, darüber zu diskutieren», sagte Banga am 20. März 2025 in einem Interview (ab Minute 23:16) mit David Rubenstein beim Economic Club of Washington. Banga rechne damit, dass die Kehrtwende in einen umfassenderen energiepolitischen Vorschlag einfliessen werde, der für Juni 2026 erwartet wird. Dieser ziele darauf ab, alle Arten von erschwinglicher und zugänglicher Energie zu berücksichtigen, so Banga, darunter Erdgas, Kernkraft, Geothermie, Wasserkraft und andere.
Die in Washington ansässige Entwicklungsbank finanziert derzeit Projekte im Bereich fossiler und erneuerbarer Energien, hat bislang jedoch ein Verbot für die Finanzierung von nuklearen Projekten.
Im vergangenen Jahr hatte Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), die Weltbank aufgefordert, die Finanzierung von Kernenergie zu unterstützen.
Die Weltbank hat bisher nur ein einziges Kernkraftwerk finanziert: 1959 unterstützte sie den Bau des Kernkraftwerks Garigliano in Italien. Garigliano war das erste Kernkraftwerk Italiens, und der Kredit der Bank deckte fast zwei Drittel der Baukosten.
Quelle
M.A. nach The David Rubenstein Show, 20. März 2025 und NucNet, 21. März 2025