Weiterer Rückzug aus Cernavoda-Fertigstellung
Die italienische Enel Investment Holding BV und die rumänische ArcelorMittal Galati SA haben beschlossen, ihre Beteiligungen an der Fertigstellung der rumänischen Kernkraftwerkseinheiten Cernavoda-3 und -4 zu beenden.
Die Enel und die ArcelorMittal – Aktionärinnen der Projektgesellschaft SC EnergoNuclear SA – beabsichtigen, mit dem Verkauf ihrer jeweiligen Aktienpakete von 9,15% beziehungsweise 6,2% ihre Put-Optionen auszuüben. Die Mehrheitsaktionärin der EnergoNuclear mit einem Anteil von 84,65 – die staatliche rumänische Societatea Nationala Nuclearelectrica SA (SNN) – ist laut eigenen Angaben verpflichtet, innert 30 Tagen die beiden Aktienpakete zu 80% des Aktiennennwerts zu übernehmen.
Der Rückzug aus dem Fertigstellungsprojekt begründete die Enel mit der Unvereinbarkeit der ursprünglichen Investitionsstrategie mit einer potenziell neuen Beteiligungsstruktur, bei der ein anderes Unternehmen als die SNN die Mehrheit der Aktien besitzen könnte. Anfang Dezember 2013 hatte die China General Nuclear Power Group (CGN) eine Absichtserklärung mit der SNN unterzeichnet, um in die Fertigstellung der Kernkraftwerkseinheiten Cernavoda-3 und -4 zu investieren. Für die ArcelorMittal erlauben die Herausforderungen des Geschäftsumfeldes keine Fortführung des Engagements.
Damit haben sich alle sechs europäischen Partner der EnergoNuclear aus dem Fertigstellungsprojekt zurückgezogen. Ende Januar 2011 beendeten die deutsche RWE AG, die französische GDF Suez SA und die spanische Iberdrola SA aufgrund wirtschaftlicher und marktbedingter Unsicherheiten ihre Beteiligungen. Zuvor hatte bereits die tschechische CEZ-Gruppe ihr Aktienpaket der SNN abgetreten.
Die SNN teilte mit, Verhandlungen für die Gewinnung eines Mehrheitsaktionärs seien derzeit im Gang.
Quelle
M.A. nach SNN, Medienmitteilung, 23. Dezember 2013