Weg frei für internationale Brennstoffbank
Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hat am 27. November 2009 die Gründung einer internationalen Brennstoffbank unter der Schirmherrschaft der IAEO in Russland genehmigt.
Die Brennstoffbank – ein zentrales Vorratslager an schwach angereichertem Uran – soll der IAEO gestatten, Mitgliedsländern mit einem Kernkraftwerksprogramm, die ausdrücklich auf eigene Urananreicherungskapazitäten verzichten und die Nonproliferationsabkommen einhalten, nötigenfalls auszuhelfen, falls die Belieferung mit angereichertem Uran ins Stocken geraten sollte.
Dem Vorschlag Russlands stimmten 23 der 35 Mitgliedstaaten des Gouverneursrats zu. Er sieht vor, ein Vorratslager mit 120 t schwach angereichertem Uran zu schaffen, das bei Bedarf an Mitgliedsländern zu Marktpreisen verkauft werden kann. Die IAEO wäre für die Berechtigungskontrolle und die finanzielle Abfertigung zuständig. Acht Länder (Ägypten, Argentinien, Brasilien, Kuba, Malaysia, Pakistan, Südafrika und Venezuela) stimmten gegen den Vorschlag. Sie waren der Meinung, dass die Gründung einer Brennstoffbank das Recht der Entwicklungsländer, ein eigenes Kernenergieprogramm zu lancieren, beeinträchtigen könnte.
Die IAEO kann nun mit Russland eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnen.
Quelle
M.A. nach IAEO, Medienmitteilung, 27. November, und Bulletin SFEN Nr. 356, Dezember 2009