Wasserkühlung für Wendelstein 7-X fertig gestellt
Mit einer Funktionsprüfung ist der Aufbau der Wasserkühlung für die Fusionsanlage Wendelstein 7-X im Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) Anfang Februar 2010 erfolgreich abgeschlossen worden.
In der Wendelstein-Anlage wird die produzierte Wärme von rund 100 m3 Kühlwasser aufgenommen, das in geschlossenen Kreisläufen unter hohem Druck die erhitzten Anlagenbauteile umströmt. Es gibt die aufgenommene Wärme über Wärmetauscher an einen zweiten Kühlkreislauf weiter, der aus einem 1200 m3 fassenden unterirdischen Kaltwasserbecken gespeist wird. Ein Regelkreis mischt gerade so viel Kaltwasser zu, dass an den Experimentbauteilen die gewünschte Temperatur gehalten wird. Erwärmt strömt das Wasser zurück in ein Auffangbecken, das über Kühltürme wieder abgekühlt wird und fliesst schliesslich in das Kaltwasserbecken zurück. Kältemaschinen kühlen es hier nachts weiter auf die geforderte Vorlauftemperatur ab.
1000 m Rohrleitungen nötig
Mit seinen zahlreichen Umwälzpumpen, Wärmetauschern, Filtern, Druckausgleichsgefässen, Durchflussmessern, Temperaturfühlern, Schaltschränken, Armaturen und mehr als tausend Metern Rohrleitung erstreckt sich die Wasserkühlung von Wendelstein 7-X vom Technikgebäude über zwei Kellergeschosse der Experimenthalle. Von den beiden unterirdischen Wasserbecken laufen die Rohrleitungen über einen 60 m langen Verbindungsgang bis in das zweite Untergeschoss der Experimenthalle, in der zurzeit die Forschungsanlage aufgebaut wird. Projektleiter Rüdiger Krampitz: «Es war eine grosse Herausforderung, die zahlreichen Komponenten und grossen Rohre in den engen Räumen zentimetergenau und kollisionsfrei zu montieren.» Durch die Kellerdecke laufen die Sammelleitungen dann in das erste Untergeschoss. Auf viele Einzelleitungen aufgeteilt werden sie schliesslich – in einem zweiten, in etwa drei Jahren beginnenden Bauabschnitt – in der darüber liegenden Experimenthalle an die mehreren hundert Versorgungsöffnungen der Fusionsanlage angeschlossen.
Wendelstein 7-X, die nach der Fertigstellung weltweit grösste Fusionsanlage vom Typ Stellarator, hat die Aufgabe, die Kraftwerkseignung dieses Bautyps zu untersuchen.
Quelle
M.A. nach IPP, Medienmitteilung, 10. Februar 2010