Warme Witterung: Schweizer Energieverbrauch 2018 um 2,2% gesunken

Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2018 gegenüber dem Vorjahr um 2,2% auf 830’880 Terajoule (TJ) gesunken. Ein wichtiger Grund dafür ist die im Vergleich zum Vorjahr wärmere Witterung.

25. Juni 2019

Die Abnahme des Endenergieverbrauches um 2,2% gegenüber dem Vorjahr ist gemäss Bundesamt für Energie (BFE) in erster Linie auf die wärmere Witterung zurückzuführen. So nahm die Anzahl Heizgradtage 2018 gegenüber dem Vorjahr um 10,6% ab. Zugenommen haben jedoch andere Faktoren, welche den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauches bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung (+0,7%), das Bruttoinlandprodukt (+2,5%), der Motorfahrzeugbestand (+1,0%) und der Wohnungsbestand (Zuwachs, detaillierten Zahlen liegen noch nicht vor). Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauches aus. Zu den Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2019).

Weniger Energieträger zu Heizzwecken verbraucht

Wegen der warmen Witterung wurden 2018 deutlich weniger Energieträger zu Heizzwecken verbraucht: Der Verbrauch von Heizöl extra-leicht sank um 10,1%, derjenige von Erdgas um 5,6% gegenüber dem Vorjahr. Der Elektrizitätsverbrauch nahm ebenfalls ab (-1,4%). Diese drei Energieträger machen mit 51,9% mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus.
Die energetische Verwendung von Industrieabfällen hat um 1,9% zugenommen (Anteil am Endenergieverbrauch 2018: 1,3%). Wie im Vorjahr hat der Verbrauch von Kohle (-6,9%) und den schweren Heizölsorten (-50,0%) abgenommen. 2018 stieg hingegen der Verbrauch von Petrolkoks (+42,1%). Der Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch liegt unter 1%.

Treibstoffverbrauch zugenommen

Der Treibstoffverbrauch insgesamt ist gegenüber dem Vorjahr um 1,4% gestiegen. Der Trend zum Ersatz von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich ungebrochen fort: Der Absatz von Dieselöl erhöhte sich um 1,3%, während der Benzinverbrauch um 1,6% zurückging. Der Absatz von Flugtreibstoffen stieg um 5,7% und wies die höchste absolute Zunahme von allen Energieträgern auf. Die fossilen Treibstoffe machen gut einen Drittel (35,4%) am gesamten Endenergieverbrauch aus.

Verbrauchsrückgang bei erneuerbaren Energieträgern

Die wärmere Witterung wirkte sich auch auf den Verbrauch der erneuerbaren Energieträger zu Heizzwecken aus. Der Verbrauch von Energieholz sank (-6,3%). Auch die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen lag unter dem Vorjahreswert (-1,8%), ebenso der Verbrauch von Fernwärme (-2,1%). Der Verbrauch von Solarwärme registrierte hingegen eine Zunahme (+2,0%). Der Anteil dieser Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch 2018 betrug 9,2% (Energieholz: 4,6%, Umgebungswärme: 2,0%, Fernwärme: 2,3%, Solarwärme: 0,3%).

Die direkte Nutzung von Biogas stieg um 5,7%. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogas (das statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des Biogasverbrauches um 6,7%. Der Anteil des eingespeisten Biogases am gesamten Gasverbrauch betrug 2018 1,0%.

Der Verbrauch der biogenen Treibstoffe nahm gegenüber dem Vorjahr wiederum deutlich zu (+36,2%) und deren Anteil am gesamten Absatz von Benzin und Diesel lag 2018 bei 3,5% (2017: 2,6%). Neben der Befreiung der biogenen Treibstoffe von der Mineralölsteuer wirkt sich auch deren Anrechnung als CO2-Kompensationsmassnahme verbrauchssteigernd aus.

Quelle

M.B. nach BFE, Medienmitteilung, 20. Juni 2019

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