Vier neue Elemente anerkannt
Die International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) hat im Dezember 2015 zugestimmt, vier neue Elemente in das Periodensystem der Elemente aufzunehmen, deren Existenz Forscherteams aus Japan, Russland und den USA in den letzten Jahren nachweisen konnten.
Die drei schwersten im Periodensystem der Elemente offiziell anerkannten Elemente waren bisher Livermorium (Symbol: Lv, Ordnungszahl: 116), Flerovium (Fl, 114) und Copernicum (Cn, 112). Nun hat die IUPAC vier neue Elemente mit den Ordnungszahlen 113, 115, 117 und 118 in das System aufgenommen. Element 113 trägt den provisorischen Namen Ununtrium (Uut) und wurde von Forschern am Beschleunigerlabor RIKEN in Japan entdeckt. Die Elemente 115 und 117 mit den Arbeitsnamen Ununpentium (Uup) und Ununseptium (Uus) wurden gemeinsam vom russischen Joint Institute for Nuclear Research in Dubna, vom Lawrence Livermore National Laboratory (USA) und vom Oak Ridge National Laboratory (USA) entdeckt. Das schwerste der vier neu ins Periodensystem aufgenommenen Elemente – vorläufig Ununoctium (Uuo) genannt – ist einer Zusammenarbeit zwischen den Forschungszentren Dubna und Livermore zu verdanken. Die Entdeckung von Elementen mit derart hoher Kernladungszahl ist sehr schwierig, weil sie extrem instabil sind und nur für Bruchteile von Sekunden existieren. Sie kommen auf der Erde nicht vor und werden künstlich erzeugt.
Die Forschungszentren sind nun aufgefordert, der IUPAC Namen und Symbole für die neuen Elemente vorzuschlagen. Die Entdecker können sich dabei unter anderen an Namen von Mineralien, Ländern, Orten oder Wissenschaftern anlehnen. Die Inorganic Chemistry Division der IUPAC begutachtet dann die Namen. Beispielsweise überprüft sie, wie gut Namen in verschiedene Sprachen übersetzt werden können oder ob die Namen und Symbole bereits anderweitig verwendet werden. Hat die Inorganic Chemistry Division einen Vorschlag gutgeheissen, findet eine fünfmonatige öffentliche Vernehmlassung statt. Den endgültigen Freigabeentscheid trifft schliesslich der IUPAC-Rat, das höchste Organ der Organisation.
Quelle
M.B. nach IUPAC, Medienmitteilung, 30. Dezember 2015, sowie Helmholtz Gemeinschaft, Mitteilung, 6. Januar 2016