Vereinbarungen für geplante neue Einheit in Dukovany unterzeichnet
Die tschechische Regierung und die mehrheitlich staatseigene Stromerzeugerin Skupina CEZ a.s haben Vereinbarungen über den geplanten Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany unterzeichnet.
Der tschechische Industrieminister Karel Havlicek und der CEZ-CEO Daniel Benes unterzeichneten am 28. Juli 2020 Vereinbarungen, die den allgemeinen Rahmen und die erste Phase für den Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany regeln. Bis Ende 2024 soll die CEZ einen Reaktorlieferanten auswählen und mit ihm einen Vertrag aushandeln. Der Bau der neuen Einheit der Generation III+ könnte 2029 beginnen und die Inbetriebnahme ist für 2036 geplant. Die Kosten werden auf USD 5,9–6,9 Mrd. geschätzt.
Mitte Juli 2020 hatte die Regierung ein Finanzierungsmodell genehmigt. Demnach gewährt der Staat der CEZ ein zinsloses Darlehen. Der Staat wird zudem den Strom aus der neuen Einheit zu einem vorher vereinbarten Preis kaufen und ihn dann an der Strombörse mit Gewinn oder Verlust verkaufen. Die Pläne müssen von der Europäischen Kommission genehmigt werden, um sicherzustellen, dass sie den EU-Vorschriften für staatliche Beihilfen entsprechen.
In der Tschechischen Republik sind insgesamt sechs Kernkraftwerkseinheiten in Betrieb. Die vier WWER-440-Einheiten am Standort Dukovany wurden zwischen 1985 und 1987 in Betrieb genommen und sollen spätestens zwischen 2045 und 2047 vom Netz gehen. Am Standort Temelin sind zwei WWER-1000-Einheiten in Betrieb. Der Atomstromanteil des Landes beträgt rund 35%.
2014 hatte die CEZ die Ausschreibung für den Bau von zwei neuen Einheiten am Standort Temelín sistiert, nachdem sie keine staatlichen Garantien für das Projekt erhalten hatte.
Quelle
M.A. nach tschechischem Ministerium für Industrie und Handel, Medienmitteilung, 28. Juli 2020