Uvek: drei Sondierbohrungen bewilligt
Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) hat am 17. August 2018 drei Sondierbohrungen bewilligt, mit welchen die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) die potenziellen Standortgebiete für geologische Tiefenlager genauer untersuchen will. Die Bewilligungen betreffen eine Sondierbohrung im Standortgebiet Nördlich Lägern und zwei Sondierbohrungen im Standortgebiet Zürich Nordost.
Zwischen 2016 und 2017 hatte die Nagra beim Bundesamt für Energie (BFE) Gesuche für insgesamt 22 Sondierbohrungen eingereicht: Je acht in den beiden Standortregionen Jura Ost und Zürich Nordost und sechs in der Standortregion Nördlich Lägern. Für jedes Gesuch wird ein eigenes Bewilligungsverfahren durchgeführt. Die Dauer des Verfahrens hängt unter anderem von der Anzahl der Einsprachen, der vorgebrachten Begründungen und den damit verbundenen Abklärungen ab. Laut Uvek sind zu den Gesuchen für die Sondierbohrungen in Jura Ost 472 Einsprachen eingegangen, 99 zu denjenigen in Zürich Nordost und 132 zu denen in Nördlich Lägern.
Das Uvek teilte nun mit, dass die ersten Bewilligungsverfahren abgeschlossen wurden. Es erteilte die Bewilligungen für die Sondierbohrungen Bülach (NSG 17-02) im Standortgebiet Nördlich Lägern und für die Bohrungen Trüllikon 1 (NSG 16-11) und Marthalen (NSG 16-15) im Standortgebiet Zürich Nordost. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Entscheide zu den weiteren Gesuchen folgen, so das Uvek.
Mit den Sondierbohrungen wird die Nagra ab 2019 den geologischen Untergrund genauer untersuchen. Darauf gestützt wird die Nagra gegen 2022 bekanntgeben, für welche Standortgebiete sie Rahmenbewilligungsgesuche für den Bau von geologischen Tiefenlagern (Lager für hochaktive Abfälle, Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle oder Kombilager) ausarbeiten wird. Voraussichtlich wird die Nagra nicht alle 22 beantragten Sondierbohrungen durchführen: Die Untersuchungsergebnisse bestimmen die jeweils weitere Bohrplanung.
Quelle
M.B. nach Uvek, Medienmitteilung, 21. August 2018