USA: Zwischenfall im Kernkraftwerk Davis-Besse war "vermeidbar"

Die amerikanische Aufsichtsbehörde für kerntechnische Anlagen NRC hat einen Bericht über die Korrosionsschäden in den Reaktordruckbehälter-Deckeldurchführungen des Kernkraftwerks Davis-Besse, die im März dieses Jahres entdeckt wurden, veröffentlicht.

9. Okt. 2002

Der Zwischenfall wurde auf Stufe 3 der internationalen Störfallbewertungsskala für Kernanlagen Ines klassiert. Er hätte gemäss der Untersuchung vermieden werden können, da die NRC und die Industrie dessen Eintretensmöglichkeit bereits vor ungefähr zehn Jahren erkannt hätten. Es gebe drei Gründe, weshalb er sich dennoch ereignete:

  • Es sei der NRC, der Betreiberin der Anlage und der Kernenergie-Industrie nicht gelungen, wichtige Erkenntnisse aus dem Betrieb der Anlagen zu untersuchen, zu bewerten und Lehren daraus zu ziehen.
  • Die Betreiberin versäumte es, sicherzustellen, dass den Sicherheitsaspekten der Anlage genügend grosse Aufmerksamkeit geschenkt werde.
  • Die NRC ihrerseits versäumte es, bekannte oder verfügbare Informationen in ihre Untersuchungen der Anlagensicherheit einfliessen zu lassen.

Der Direktor des Nuclear Energy Institute, der Interessenvertretung der amerikanischen Kernenergie-Industrie, erklärte dazu, der Zwischenfall im KKW Davis-Besse sei ein extremes und isoliertes Beispiel für ein Phänomen, das der Industrie bestens bekannt sei.

Quelle

H.R. nach NucNet, 21. August und 10. Oktober 2002

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