USA: Zusammenschluss von Firmen und staatliche Förderung soll Einführung von SMRs beschleunigen

In den USA haben sich mehrere Versorgungsunternehmen beim Department of Energy (DOE) um Zuschüsse für Projekte zum Einsatz von kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) der Generation III+ beworben. Mit der Finanzspritze will das DOE die Einführung von SMRs in den USA vorantreiben.

29. Jan. 2025
Fotorealistische Darstellung des SMRs BWRX-300 am Clinch-River-Standort
Fotorealistische Darstellung eines Siedewasser-SMR des Typs BWRX-300 von GE Hitachi Nuclear Energy am Clinch-River-Standort des Energieversorgungsunternehmens Tennessee Valley Authority.
Quelle: TVA

Am 16. Oktober 2024 startete das DOE ein Bewerbungsverfahren für Zuschüsse in der Höhe von insgesamt bis zu USD 900 Mio. Das DOE vergibt grosse Zuschüsse an bis zu zwei Zusammenschlüsse von Unternehmen, die den ersten Einsatz von SMRs der Generation III+ in den USA vorantreiben. Ebenfalls will das DOE mit kleineren Zuschüssen schnelle Anschlussprojekte von weiteren Unternehmen für solche Reaktoren fördern.

Tennessee Valley Authority (TVA) beantragt Zuschüsse von bis zu USD 800 Mio.
Am 17. Januar 2025 gab der Energieversorger TVA bekannt, er habe sich mit einem Reaktortechnologieanbieter, einer Engineering, Procurement and Construction-(EPC-)Firma und weiteren Unternehmen zu einer Koalition zusammengeschlossen, um sich für Zuschüsse in der Höhe von bis zu USD 800 Mio. zu bewerben. Der Koalition gehören unter anderem Bechtel, BWX Technologies (BWXT), Duke Energy, Electric Power Research Institute (EPRI), GE Hitachi Nuclear Energy (GEH), Indiana Michigan Power und der Bundesstaat Tennessee an.

Einen positiven TVA-Vorstandsentscheid vorausgesetzt, könnte TVA am Standort Clinch River (Oak Ridge, Tennessee) bis zu vier Siedewasser-SMRs des Typs BWRX-300 von GE Hitachi Nuclear Energy bauen und dabei von ersten Erfahrungen aus Kanada profitieren. Gemäss TVA könnte eine solche Finanzierung den Bau von SMRs im Rahmen des Clinch-River-Projekts um zwei Jahre beschleunigen, wobei die kommerzielle Inbetriebnahme für 2033 geplant sei. Zudem soll die Finanzierung dazu beitragen, eine einheimische Lieferkette aufzubauen und künftige Einsätze von fortgeschrittenen Anlagen in den USA und darüber hinaus unterstützen.

American Electric Power (AEP) bewirbt sich um Zuschüsse für zwei SMR-Projekte
Auch das Energieversorgungsunternehmen AEP bewirbt sich um DOE-Zuschüsse, um das Early Site Permit-(ESP-)Verfahren für zwei potenzielle SMR-Standorte zu unterstützen. Die AEP-Betriebsgesellschaft Indiana Michigan Power hat das Gelände des Kohlekraftwerks Rockport in Spencer County, Indiana, als potenzieller Standort für einen BWRX-300 identifiziert. Zusammen mit TVA und GEH bewerbe sich AEP um eine Förderung in der Höhe von USD 50 Mio., um in Rockport ESP-Aktivitäten durchzuführen und einen vorläufigen Sicherheitsanalysebericht zu erstellen, der für eine mögliche zukünftige Baugenehmigung erforderlich sei.

Die AEP-Betriebsgesellschaft Appalachian Power hatte bereits im November 2024 verkündet, dass man das unternehmenseigene Grundstück Joshua Falls in Campbell County, Virginia, für einen potenziellen SMR identifiziert habe und ESP-Aktivitäten plane. Für deren Durchführung habe Appalachian Power nun einen Förderantrag von USD 35 Mio. gestellt.

Quelle

B.G. nach DOE, Bekanntmachung des Förderprojekts, 16. Oktober 2024, sowie TVA und AEP, Medienmitteilungen, 17. Januar 2025

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