USA: Studie skizziert Wege zur Markteinführung fortgeschrittener Kernenergie bis 2050

Eine Studie des amerikanischen Department of Energy (DOE) zeigt, wie fortgeschrittene Kernenergie in den USA bis 2050 ihre Kapazität auf etwa 300 GW verdreifachen könnte. Die Autoren betonen die Notwendigkeit, bestehende Atomkraftwerke weiterzunutzen und neue Technologien einzusetzen, um die CO₂-arme Stromerzeugung voranzutreiben.

3. Okt. 2024
Titelbild der Studie «Pathways to Commercial Liftoff: Advanced Nuclear"
Eine Studie des amerikanischen Department of Energy (DOE) sieht fortschrittliche Kernenergie als Schlüssel zum Erreichen einer kohlenstofffreien Energieversorgung und der Klimaziele bis 2050.
Quelle: Department of Energy (DOE)

Die Studie «Pathways to Commercial Liftoff: Advanced Nuclear» analysiert die Chancen und Herausforderungen für die kommerzielle Einführung fortgeschrittene Kernenergie. Ziel ist es, den Ausbau der Kernenergie in den USA zu beschleunigen und so eine Dekarbonisierung des Stromsektors zu ermöglichen. Im Zuge der Marktentwicklung wurde im September 2024 die erste Fassung der Studie von März 2023 aktualisiert.

Bis 2050 könnte die Kernenergiekapazität von aktuell etwa 100 GW auf 300 GW anwachsen. Dies wird durch eine steigende Stromnachfrage, z.B. durch Rechenzentren, befeuert. Der «Inflation Reduction Act» (IRA) der Biden-Administration schaffe zudem Anreize für Investitionen in neue Kernkraftwerke. Die Studie betont, dass Kernenergie nicht in Konkurrenz zu erneuerbaren Energien stehe, sondern als stabiler, sauberer Energieträger die Energiewende unterstütze.

Der bestehende Kernkraftwerkspark der USA spielt eine wichtige Rolle bei der Stromversorgung des Landes. Die aktuell 94 Reaktoren liefern 20% des Stroms und fast die Hälfte des CO₂-freien Stroms in den USA. Da 84 dieser Reaktoren bis 2050 ihre Lizenz verlieren, sei eine Laufzeitverlängerung entscheidend. Zudem könnten Aufrüstungen kurzfristig 2 bis 8 GW mehr Kapazität bringen.

Vogtle-Kernkraftwerk gilt als Modellprojekt
Fortgeschrittene Kerntechnologien umfassen Reaktoren der Generationen III+ und IV in unterschiedlichen Grössen: grosse Reaktoren (z.B. AP1000 von Westinghouse), kleine modulare Reaktoren (SMRs) und Mikroreaktoren.

Um die Kommerzialisierung zu fördern, brauche es mindestens 5 bis 10 Aufträge für Reaktoren mit derselben Auslegung. Ein Konsortialansatz könnte dabei helfen, Kosten zu reduzieren und Risiken zu teilen. Die erfolgreiche Umsetzung der ersten Projekte sei entscheidend, um den Markt für fortgeschrittene Kernenergie zu öffnen.

Das Vogtle-Kernkraftwerk mit seinen zwei AP1000-Blöcken (Vogtle-3 und -4) gilt als Modellprojekt. Hier gesammelte Erfahrungen könnten zukünftige Projekte effizienter und kostengünstiger machen. Dank der Förderungen des IRA seien neue Anlagen zudem wirtschaftlicher.

Quelle

S.D. nach DOE, Pathways to Commercial Liftoff: Advanced Nuclear, September 2024

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