USA: Stromversorger profitieren von Kernenergie
US-amerikanische Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) mit Kernkraftwerken könnten in liberalisierten Märkten in den nächsten zwei Jahren erhöhte Gewinne verzeichnen.
Dies prognostiziert eine Studie von Merrill Lynch und nennt die steigenden Erdgaspreise als Grund dafür. Dieser für die Kernenergie günstige Trend sei eindeutig, da der Kernbrennstoff nur einen kleinen Teil der Kosten ausmache und die Produktionskosten im Allgemeinen stabil geblieben seien. Der Bericht zielt auf private Investoren und ist am 6. Dezember 2004 veröffentlicht worden.
Gemäss Merrill Lynch betreibt die Mehrzahl der hochkapitalisierten Stromversorgungsunternehmen Kernkraftwerke unter freien Marktverhältnissen. Entsprechend beeinflusse der Wettbewerb auf den Energiemärkten die Gewinne. So führten teurere Energiepreise zu besseren Margen für die Unternehmen mit Kernkraftwerken. Insbesondere versprechen steigende Erdgaspreise erhöhte Gewinnaussichten für nukleare Erzeugungskapazitäten, die am freien Markt operieren.
Konkret erwähnt der Bericht die FPL Group als ein bedeutendes Elektrizitätsversorgungsunternehmen, das von den höheren Energiepreisen profitieren dürfte. Deren Tochter Florida Power & Light könne beispielsweise von einer 89-MW-Leistungserhöhung profitieren, die für das Kernkraftwerk Seabrook in New Hampshire für die Jahre 2005 bis 2006 vorgesehen ist.
Zu den weiteren möglichen Profiteuren der absehbaren Energiepreisentwicklungen zählt der Bericht unter anderen Dominion in Rich-mond, Virginia, mit je zwei Kernkraftwerkblöcken in Millstone, North-Anna und Surry, sowie Entergy mit zehn Blöcken, wovon sich 4000 MW Erzeugungskapazität in den deregulierten Strommärkten im Staat New York und in den Neu-England-Staaten befinden.
Quelle
H.K. nach NucNet, 14. Dezember 2004