USA: Regulierungsbehörde lehnt Änderung des Netzanschlussvertrags mit Susquehanna ab
Die amerikanische Federal Energy Regulatory Commission (FERC) hat einen geänderten Netzanschlussvertrag abgelehnt, der vorsah, dass das Kernkraftwerk Susquehanna in Pennsylvania mehr Strom an den Rechenzentrum-Campus Cumulus liefert.
Im Januar 2023 nahm die Talen Energy Corporation ihr Rechenzentrum-Campus Cumulus, der direkt an das Kernkraftwerk Susquehanna angeschlossen ist, mit der Fertigstellung des ersten Rechenzentrumsmoduls von 48 MW in Betrieb. Im März 2024 erwarb Amazon Web Services (AWS) den Campus von Talen Energy für USD 650 Mio. mit dem Ziel, die Kapazität auf bis zu 960 MW zu erweitern. Der Netzanschlussvertrag erlaubt derzeit eine maximale Stromversorgung von 300 MW aus dem Kernkraftwerk. Um die erste Phase der Expansion zu realisieren, wurde eine Erhöhung auf 480 MW beantragt.
Gegen die Änderung dieses Netzanschlussvertrages reichten Exelon und American Electric Power im Juni 2024 Beschwerde bei der FERC ein. Diese hiess die Beschwerde gut und lehnte am 1. November 2024 mit 2 zu 1 Stimmen die Änderung des Netzanschlussvertrags ab. Zwei der fünf Kommissionsteilnehmer nahmen nicht an der Abstimmung teil. Die Behörde begründete ihren Entscheid damit, dass die geplante grosse Stromabnahme durch AWS die Versorgungssicherheit des Netzes beeinträchtigen und sich nachteilig auf die Strompreise für die Kundinnen und Kunden der Energieversorger auswirken könnte.
Talen Energy erklärte nach Bekanntgabe des Entscheids: «Talen ist der Ansicht, dass die FERC einen Fehler gemacht hat, und wir prüfen unsere Optionen mit Schwerpunkt auf kommerzielle Lösungen. Wir sind überzeugt, dass diese Änderung der Netzanschlussvereinbarung gerecht und angemessen ist und im besten Interesse der Verbraucher liegt. Der Entscheid von FERC wird eine abschreckende Wirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung in Bundesstaaten wie Pennsylvania, Ohio und New Jersey haben.»
Quelle
M.A. nach FERC, ER24-2172, 1. November 2024, Talen Energy, Medienmitteilungen, 27. Juli und 3. November 2024