USA: ODEC zieht sich aus North-Anna-3-Projekt zurück
Die Old Dominion Electric Cooperative (ODEC) wird sich nicht an der Entwicklung und dem Besitz einer dritten Kernkraftwerkseinheit am Standort North-Anna im amerikanischen Bundesstaat Virginia beteiligen.
Seit 1983 hält die ODEC einen Anteil von 11,6% an den zwei in Betrieb stehenden Druckwasserreaktoreinheiten North-Anna-1 und -2 (je 903 MW). Die Dominion Virginia Power (DVP) – eine Tochtergesellschaft der Dominion – besitzt die verbleibenden 88,4% und ist für den Betrieb zuständig. Sie plant, am Standort North-Anna eine dritte Einheit des Typs US APWR (Advanced Pressurized Water Reactor) der Mitsubishi Heavy Industries (MHI) zu bauen.
Der Entscheid, sich vom Neubauprojekt North-Anna-3 zurückzuziehen, werde die Abmachungen bezüglich Betrieb und Wartung von North-Anna-1 und -2 nicht beeinflussen, versicherte die ODEC am 28. Februar 2011.
«Während wir die Kernenergie als einen wichtigen Teil unseres diversifizierten Energiemix betrachten, um zuverlässigen, erschwinglichen und umweltfreundlichen Strom zu erzeugen, haben unser Verwaltungsrat und unsere Geschäftsleitung festgestellt, dass die Beteiligung an diesem Neubauprojekt nicht zu unseren langfristigen Plänen passt», erklärte Jackson E. Reasor, Präsident und CEO der ODEC. Derzeit arbeiten die ODEC und die DVP an den Rückzugsformalitäten.
North-Anna-3 weiterhin auf Kurs
Die DVP erklärte ihrerseits, ihre Position bezüglich einer neuen Einheit am Standort North-Anna sei unverändert trotz des Entscheids der ODEC, aus dem Projekt auszusteigen. Sie habe sich noch nicht definitiv für einen Neubau entschieden, strebe aber weiterhin eine kombinierte Bau- und Betriebsbewilligung (Combined License, COL) für North-Anna-3 an. Das Gesuch hatte sie am 27. November 2007 bei der amerikanischen Nuclear Regulatory Commission (NRC) eingereicht. Die Projektvorbereitungsarbeiten gingen wie geplant weiter, so die DVP weiter.
Quelle
M.A. nach ODEC und DVP, Medienmitteilungen, 28. Februar 2011