USA lancieren Initiative zur sicheren Versorgung mit Radioisotopen
Die National Nuclear Security Administration (NNSA) des amerikanischen Department of Energy wird im Rahmen von Zusammenarbeitsabkommen mit der Industrie Projekte mitfinanzieren, die der Entwicklung von Produktionsmöglichkeiten des Radioisotops Molybdän-99 aus schwach angereichertem Uran (LEU) dienen.
Wie die beiden Unternehmen GE Hitachi Nuclear Energy (GEH) und Babcock & Wilcox Technical Services Group Inc. (B &W TSG) am 25. Januar 2010 bekannt gegeben haben, ist die NNSA mit ihnen je ein Kooperationsabkommen eingegangen, um eine verlässliche einheimische Versorgung mit dem Radioisotop Molybdän-99 (Mo-99) zu entwickeln, ohne für die Herstellung hoch angereichertes Uran zu benötigen. Mo-99 beziehungsweise das Tochterisotop Technetium-99-m ist von erheblicher Bedeutung für die medizinische Diagnostik, denn es wird bei rund 80% aller Untersuchungen mit Radionukliden verwendet.
Die B &W TSG hatte bereits im Januar 2009 mit der Covidien ein Abkommen unterzeichnet, um gemeinsam die Technologie zur Produktion von Mo-99 in den USA zu entwickeln. Die Erkenntnisse aus diesen Arbeiten werden, so die B &W TSG, in die kommenden Prozesse aufgenommen. Die GEH weist auf ihre über 50-jährige Erfahrung mit der Radioisotopenproduktion in Siedewasserreaktoren hin.
Produktion soll bereits 2013 beginnen
Dass die Herstellung von Mo-99 auch mit LEU technisch und wirtschaftlich machbar ist, hat ein Bericht des amerikanischen National Research Council der National Academies im Januar 2009 aufgezeigt. Laut GEH sollen für die Mo-99-Produktion bestehende Forschungsreaktoren verwendet werden. Die GEH möchte mit diversen Anlagen arbeiten, denn gemäss NNSA-Vorgaben soll die Produktion des Radioisotops bereits vor Ende 2013 starten. Die GEH stellt für die Entwicklung USD 4,5 Mio. (CHF 4,7 Mio.) zur Verfügung. Die B &W TSG ihrerseits erhält von der NNSA rund USD 9 Mio. zur Weiterentwicklung ihrer Reaktortechnologie für die Isotopenproduktion.
Quelle
D.S. nach B&W TSG und GEH, Medienmitteilungen, 25. Januar 2010