USA: KKW-Gesuchssteller distanzieren sich von ESBWR-Auslegung

Die Exelon Generation hat bereits im November 2008 bekannt gegeben, dass sie für ihr KKW-Bauprojekt in der Victoria County anstelle des ESBWR einen alternativen Reaktortyp suchen wird. Die Exelon Generation hatte ihre COL für zwei KKW-Einheiten Anfang September 2008 der amerikanischen Nuclear Regulatory Commission (NRC) unterbreitet. Im Januar 2009 hat auch die Entergy Nuclear für ihre Neubauprojekte in River Bend und Grand Gulf die ESBWR-Wahl zurückgezogen. Die Entergy Nuclear hatte die COL für River Bend Ende September 2008 und die COL für Grand Gulf gemeinsam mit dem Konsortium NuStart Energy Development Ende Februar 2008 bei der NRC eingereicht. Die NRC gab am 12. Januar 2009 bekannt, dass sie die Prüfung der Baugesuche für diese Standorte bis zur Bekanntgabe des neu bevorzugten Reaktortyps einstellen werde.

Auch die Dominion will eine neue Ausschreibung für die Wahl des Reaktortyps für ihre geplante Einheit am Standort North Anna lancieren. Sie hatte die COL für North Anna bereits im November 2007 eingereicht. Die Dominion will jedoch gemäss Agenturmeldungen die Prüfung ihrer COL bei der NRC weiterlaufen lassen.

Der Reaktortyp ESBWR wurde von der amerikanischen GE Hitachi Nuclear Energy (GEH) entwickelt und befindet sich in den USA gegenwärtig in der Zertifizierungsphase. Die jetzt zurücktretenden Gesuchsteller geben an, dass sie mit der GEH keine beidseitig zufriedenstellenden Bedingungen für den Einsatz des ESBWR finden konnten. Nun verbleibt die Detroit Edison als einzige KKW-Gesuchsstellerin, die eine ESBWR-Einheit bevorzugt. Sie will am Standort des seit 1986 in Betrieb stehenden Siedewasserblocks Enrico-Fermi-2 (1122 MW) ein weiteres Werk bauen und hatte die entsprechende COL Mitte September 2008 bei der NRC eingereicht.