USA: Kernkraftwerksbetreiberin bestellt ersten Elektrolyseur
Ein 1,25-MW-Elektrolyseur ist in Auftrag gegeben worden, der in einem Kernkraftwerk als Teil eines «bahnbrechenden Projekts zur kohlenstofffreien Wasserstofferzeugung» installiert werden soll.
Die Nel Hydrogen US – eine Tochtergesellschaft der norwegischen Nel ASA, teilte mit, dass sie einen Auftrag in Höhe von USD 2,6 Mio. für die Lieferung eines Elektrolyseur von einem führenden Versorgungsunternehmen in den USA erhalten habe. Das Projekt wird laut Nel Hydrogen US vom amerikanischen Department of Energy (DOE) im Rahmen des Programms H2@Scale finanziert. Das Projekt soll unter anderem die wirtschaftliche Machbarkeit der Wasserstoffproduktion an Nuklearstandorten demonstrieren und so die Ziele des Programms H2@Scale unterstützen.
Der Elektrolyseur werde 2022 geliefert und könne danach im Kernkraftwerk installiert werden, um sich selbst mit Wasserstoff zu versorgen und die Anforderungen an die Turbinenkühlung und die chemische Steuerung zu erfüllen, so die Nel Hydrogen.
Zwei potenzielle Kunden
Die Nel Hydrogen nannte den Namen des Versorgungsunternehmens nicht, aber es wurde berichtet, dass sowohl die Exelon Generation als auch die Energy Harbor planen, die Wasserstofftechnologie in einem ihrer Kernkraftwerke zu testen.
Die Exelon, die grösste Kernkraftwerksbetreiberin der USA, will einen 1-MW-Elektrolyseur in einer ihrer 21 Kernkraftwerkseinheiten installieren. Das DOE erklärte zuvor, dass es sich die Kosten mit dem Unternehmen teilen werde. Die Exelon plant, das Demonstrationsprojekt im April 2023 abzuschliessen und den produzierten Wasserstoff vor Ort zu verwenden.
Die Energy Harbor, ein Versorgungsunternehmen aus Ohio, plant die Installation eines 1- bis-3-MW-Elektrolyseurs in ihrem Kernkraftwerk Davis-Besse in Ohio. Der Elektrolyseur könnte während des nächsten Brennelementwechsels im März 2022 installiert werden.
Das DOE sucht nach Möglichkeiten, neue Technologien zu entwickeln, um die Wasserstoffproduktion unter Verwendung aller Energiequellen des Landes, einschliesslich der Kernenergie, zu steigern. Nach Angaben des DOE könnte ein einziger 1000-MW-Kernkraftwerksblock jährlich über 200ʼ000 t Wasserstoff produzieren.
Auch die EU ist an der Wasserstoffproduktion interessiert. Am 8. Juli 2020 verabschiedete die Europäische Kommission die EU-Wasserstoffstrategie, in der dargelegt wird, wie Wasserstoff die Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr, Stromerzeugung und Gebäuden unterstützen kann.
Quelle
M.A. nach Nel Hydrogen US, Medienmitteilung, 11. August, 2021, NucNet, 12. August, 2021, und DOE-Website