USA: Kernkraftwerksabschaltungen nicht klimafreundlich
Der amerikanische Kernkraftwerkspark ist für die klimafreundliche Stromversorgung des Landes immens wichtig. Dies stellt das Center for Climate and Energy Solutions (C2ES) in einer im April 2014 veröffentlichten Studie fest.
Die 100 in Betrieb stehenden Kernkraftwerkseinheiten in den USA stemmen 19% der Stromversorgung des Landes. Betrachtet man den Anteil an der Stromversorgung, der aus klimafreundlichen Anlagen stammt, so liegt der Beitrag der Kernenergie in den USA bei 60%. Die Gesamtemissionen des Kernenergiesektors sind vergleichbar mit denen aus der Wind- und Sonnenenergie. Der Unterschied ist, dass die Kernkraftwerke kontinuierlich Strom erzeugen. Sie sind ein zentrales Standbein der Grundlastversorgung, betonen die Experten des C2ES.
In den USA wurden 2013 vier Kernkraftwerkseinheiten aus wirtschaftlichen Gründen vom Netz genommen. Die Abschaltung einer weiteren Einheit ist für den Herbst 2014 geplant. Dies entspricht gemäss C2ES 4% der nuklearen Stromerzeugungskapazität in den USA. Diese Abschaltungen alleine werden zu zusätzlichen 12–18 Mio. t. CO2-Emissionen führen – je nach eingesetztem Produktionsersatz. Die C2ES warnt vor weiteren Kernkraftwerksabschaltungen. Diese hätten direkte Auswirkungen auf die Erreichbarkeit der Klimaziele der USA. Der Weiterbetrieb des bestehenden amerikanischen Kernkraftwerksparks sei ein zentrales Element im Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft, so die Experten. Der geeignetste Weg zur Aufrechterhaltung der kohlenstoffarmen Produktionsquellen wäre die Einführung einer Kohlenstoffsteuer, fordert die C2ES in ihrer Studie weiter.
Quelle
D.S. nach C2ES, Studie «Climate solutions: The role of nuclear power», April 2014