USA: fortgeschrittene Reaktorsysteme als Teil der Lösung des CO2-Problems

Die volkswirtschaftlichen Kosten zur CO2-Reduktion können mehr als halbiert und gleichzeitig der steigende amerikanische Strombedarf gedeckt werden – wenn die USA massiv in innovative Stromerzeugungstechnologien einschliesslich fortgeschrittener Reaktorsysteme investieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Electric Power Research Institute (EPRI) der amerikanischen Elektrizitätswirtschaft.

13. Aug. 2007

Das Diskussionspapier «The Power to Reduce the CO2 Emission - The Full Portfolio» zieht aus der Analyse der technischen und ökonomischen Möglichkeiten für eine substanzielle CO2-Reduktion in den USA vier Hauptschlüsse:

  • Die Reduktionsstrategie muss auf technologischen Lösungen basieren.
  • Es gibt keine «silver bullet»: Nötig ist ein breites Portfolio unterschiedlichster fortgeschrittener Technologien.
  • Erforderlich sind bedeutende Mittel für F&E aus öffentlichen und privaten Quellen, die wegen der benötigten Entwicklungszeit jetzt investiert werden müssen. Eine Investition, die sich lohnt: So können CO2-Vermeidungskosten in der Grössenordung von USD 1000 Mrd. eingespart werden.
  • Um die CO2-Emissionen signifikant zu senken, sind sowohl kurz- wie langfristige Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsarbeiten nötig.[/
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Kernenergie bereits industriell erprobt

Zur Kernenergie hält die Studie des EPRI fest, dass sie zurzeit 73% des treibhausgasfreien Stroms der USA produziert. «Gegenwärtig ist sie die einzige emissionsfreie Stromerzeugungstechnologie, die erprobt ist und in grossem Massstab eingesetzt wird», schreibt das EPRI. Viele der heutigen Kernkraftwerksstandorte waren ursprünglich für mehr Blöcke bewilligt worden, als bisher erstellt worden sind, so dass eine der Voraussetzungen für den Ausbau der Kernenergie bereits vorhanden sei.

Die Meilensteine für die nächsten Jahrzehnte

Als künftige Meilensteine für die Kernenergie in den USA nennt das EPRI unter anderem:

  • den Erhalt der heutigen hohen Arbeitsverfügbarkeit der amerikanischen Kernkraftwerke von durchschnittlich 90%
  • bis 2016 die Verlängerung der Laufzeiten um 20 Jahre bei allen heutigen Anlagen
  • die Entwicklung einer neuen Kernbrennstoffgeneration, die sich durch hohe Zuverlässigkeit und hohen Abbrand auszeichnet, mit dem Ziel, die Brennstoffzyklen zu verlängern und die Volumen der radioaktiven Abfälle zu verringern
  • bis 2011 die Bereinigung der noch offenen Bewilligungsfragen bei den fortgeschrittenen Leichtwasserreaktoren der dritten Generation, so dass ab 2015 solche Kernkraftwerke den kommerziellen Betrieb aufnehmen können
  • die Inbetriebnahme eines Prototyps eines gasgekühlten Hochtemperaturreaktors bis 2018 und die kommerzielle Einführung Mitte der 2020er-Jahre.

Quelle

M.S. nach EPRI, Bericht, 14. August 2007

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