USA: Dominion wird Kewaunee abschalten
Nachdem die Dominion Resources Inc. erfolglos einen Käufer für ihr Kernkraftwerk Kewaunee gesucht hat, wird sie die Anlage im zweiten Quartal 2013 aus wirtschaftlichen Gründen vom Netz nehmen.
Im April 2011 hatte die Dominion angekündigt, sie werde versuchen, Kewaunee in Carlton (Wisconsin) zu verkaufen. Dies sei Teil einer regelmässig durchgeführten Analyse ihres Portfolios, um zu ermitteln, welche Vermögenswerte strategisch zum Unternehmen passen und die Investitionsrentabilität erhöhen. Damals war die Dominion zuversichtlich, einen Käufer zu finden, da die Nuclear Regulatory Commission (NRC) im Februar 2011 die Betriebsbewilligung um weitere 20 Jahre - bis 2033 - verlängert hatte. Da der Verkauf nun nicht gelungen sei, habe das Unternehmen den schwierigen Entscheid gefasst, die Anlage vorzeitig vom Netz zu nehmen.
Rein wirtschaftliche Gründe
Vorbehaltlich einer Netzverlässlichkeitsprüfung des Midwest Independent Transmission System Operator (MISO) sieht die Dominion vor, die Stromproduktion von Kewaunee im zweiten Quartal 2013 zu beenden. Die entscheidenden Gründe dafür seien der im Mittleren Westen niedrige Marktpreis für Strom und der bevorstehende Ablauf der Stromabnahmeverträge. Zudem sei es der Dominion nicht gelungen, zusätzliche Kernkraftwerke in der Region zu erwerben, um den für die Wirtschaftlichkeit nötigen Skaleneffekt zu erreichen. Die Kombination dieser Faktoren mache den Weiterbetrieb von Kewaunee unwirtschaftlich.
Marvin Fertel, Präsident und CEO des Nuclear Energy Institute (NEI), erklärte, der Entscheid der Dominion, Kewaunee vom Netz zu nehmen, widerspiegle eine «für das Unternehmen spezifische Situation». Die Kernenergie bleibe eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Energiequelle für die amerikanischen Konsumenten und die Wirtschaft.
Das Kernkraftwerk Kewaunee (PWR, 566 MW) ist seit 1974 in Betrieb. Die Dominion übernahm Kewaunee im Juli 2005.
Quelle
M.A. nach Dominion und NEI, Medienmitteilungen, 22. Oktober 2012