USA: Datenzentren-Betreiber zeigen Interesse an Wiederinbetriebnahme von Duane-Arnold-1
Der in Florida ansässige Energieversorger NextEra Energy prüft die Möglichkeit, seine Kernkraftwerkseinheit Duane-Arnold-1 in Iowa wieder in Betrieb zu nehmen. Kunden aus dem Bereich der Datenzentren zeigen «ein starkes Interesse» daran.
Angesichts des steigenden Strombedarfs durch Rechenzentren, unter anderem für Technologien der künstlichen Intelligenz, wächst das Interesse an kohlenstoffarmer, zuverlässiger Kernenergie.
John Ketchum, Präsident und CEO von NextEra Energy, erklärte an der Telefonkonferenz zu den Finanzergebnissen des dritten Quartals: «Bis zum Jahr 2040 wird erwartet, dass etwa 900 GW an neuer Kapazität in das nationale Stromnetz eingebunden werden müssen. Doch selbst bei einer erfolgreichen Wiederinbetriebnahme aller verfügbaren Kernkraftwerke könnte die bestehende nukleare Kapazität nur einen Bruchteil dieses Bedarfs decken – weniger als 1%.» Eine Herausforderung seien die rund 20 sogenannten Merchant-Nuklearanlagen. Diese seien geografisch ungleichmässig verteilt und hätten im Gegensatz zu regulierten Versorgungsunternehmen keine garantierten Stromabnahmeverträge. Dadurch kann der Strompreis stark schwanken.
Ketchum bewertet eine allfällige Wiederinbetriebnahme von Duane-Arnold-1 als vielversprechend, denn Siedewasserreaktoren zeichnen sich durch eine einfachere Auslegung ohne Dampferzeuger aus. Das Unternehmen habe das Evaluationsverfahren, das technische Bewertungen umfasse, die Zusammenarbeit mit der Nuclear Regulatory Commission (NRC) sowie die Abstimmung mit lokalen Interessengruppen bereits lanciert.
Die einzige Kernkraftwerkseinheit im Bundesstaat Iowa – Duane-Arnold-1 – wurde im Oktober 2020 aus wirtschaftlichen Gründen endgültig abgeschaltet. Sie war im Mai 1974 erstmals ans Netz gegangen.
Quelle
M.A. nach NextEra Energy, Q3 Earnings Call, 23. Oktober 2024