USA: Baubeginn für neuen Beschleuniger am Fermilab genehmigt

Das amerikanische Department of Energy (DOE) hat den Beginn der Bauarbeiten für das sogenannte PIP-II-Projekt (Proton Improvement Plan-II) genehmigt – eine wesentliche Erweiterung des Beschleunigerkomplexes am Fermi National Accelerator Laboratory. Das Herzstück des Projekts ist ein leistungsstarker neuer supraleitender Linearbeschleuniger hoher Intensität.

3. Mai 2022
Der Standort des PIP-II
Das PIP-II-Projekt: Nach seiner Fertigstellung wird es die Experimente des Fermilab mit stärkeren Protonenstrahlen versorgen. Diese Darstellung zeigt den Standort des PIP-II-Komplexes auf dem Fermilab-Campus.
Quelle: Fermilab

Der als Critical Decision 3 bezeichnete Meilenstein erlaubt es dem PIP-II-Projekt, mit der Beschaffung und dem Bau in vollem Umfang zu beginnen. Im März 2021 war eine Genehmigung für den Beginn der Bauvorbereitungen erteilt worden, welche die Arbeiten an Schlüsselelementen ermöglichte, die eine längere Vorbereitungszeit benötigten. Dazu gehörten Spitzentechnologien wie supraleitende und leistungsstarke Hochfrequenzsysteme und -instrumente.

Sobald PIP-II fertiggestellt ist, wird Fermi National Laboratory (Fermilab) in der Lage sein, Protonenstrahlen mit einer Leistung von mehr als 1 MW zu erzeugen – 60% mehr als derzeit möglich. Der vielseitige Beschleuniger ist für eine Vielzahl von Forschungsarbeiten ausgelegt und wird in der Lage sein, massgeschneiderte Protonenstrahlen an verschiedene Experimente zu senden, schreibt Fermilab in einer Mitteilung.

Eine wichtige Anwendung des Strahls wird laut Fermilab die Erzeugung von Neutrinos für das internationale Deep Underground Neutrino Experiment (Dune) sein, das von Fermilab geleitet wird. Über 1000 Forschende, die an Dune arbeiten, werden diese rätselhaften Elementarteilchen untersuchen, die Hinweise auf die Entwicklung unseres Universums und mehrere seit langem bestehende Rätsel der Physik enthalten könnten.

PIP-II ist der erste vom DOE finanzierte Teilchenbeschleuniger, der mit erheblicher internationaler Beteiligung gebaut wird, indem Sachleistungen in Form von Ausrüstung, Personal und Fachwissen von einem Netzwerk von Partnern aus sechs Ländern eingebracht werden. Dieses Arbeitsmodell ähnelt dem von europäischen Labors wie dem Cern, der Europäischen Freie-Elektronen-Röntgenlaseranlage (XFEL) und der Europäischen Spallationsquelle (ESS), die alle ihre Erfahrungen mit Fermilab geteilt haben, um das PIP-II-Partnerschaftsprogramm zu unterstützen.

Quelle

M.A. nach Fermilab, Medienmitteilung, 26. April 2022

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