US-Kernenergie: Preisstabilität in unsicherer Zeit
Mit einem neuen Produktionsrekord und rekordtiefen Produktionskosten standen die amerikanischen Kernkraftwerke im Jahr 2000 im Gegensatz zum ansonsten volatilen Energiemarkt der USA.
Der Gaspreis für die Stromerzeugung beispielsweise verdoppelte sich im vergangenen Jahr. In Kalifornien lagen dessen Spitzen gar um das sechsfache über den gewohnten Preisen. Das hat enorme Auswirkungen auf die Stromproduktionskosten, da bei Gaskraftwerken die Brennstoffkosten einen gewichtigen Anteil ausmachen. Demgegenüber sind seit 1987 die Produktionskosten für Strom aus Kernenergie (Brennstoff, Betrieb und Unterhalt) um 45% gefallen und liegen unter den mittleren Produktionskosten für Kohlestrom. Zudem kämpfen Kohle, Öl- und Gaskraftwerke mit zunehmend schärferen Emissionsgrenzwerten für SO2 und NOx, aber auch für Quecksilber, und müssen teure und unterhaltsaufwendige Nachrüstungen für die Luftreinhaltung tätigen. Vergangenen Dezember mussten beispielsweise in Kalifornien drei Gaskraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 2000 MW vom Netz genommen werden, da bei zweien die NOx-Fracht-Jahreslimite erreicht war und das dritte die NOx-Emissionsgrenzwerte nicht einhielt. Laut Joe Colvin, dem Präsident des amerikanischen Atomforums NEI, erinnern diese Vorgänge an die Schlüsselrolle der Kernenergie für die Zuverlässigkeit und Stabilität in der amerikanischen Stromversorgung.
Quelle
M.E. nach Nuclear Energy Insight vom Januar 2001