Uranabbau: zweites Schiedsverfahren gegen Niger

Orano leitet ein zweites Schiedsverfahren gegen den Staat Niger ein, um seine Rechte nach dem Verlust der operativen Kontrolle über sein Tochterunternehmen Somaïr geltend zu machen. Somaïr (Société des mines de l’Air) ist der Betreiber der Uranmine Arlit.

27. Jan. 2025
Aussenansicht der Uranmühle von Somaïr.
Aussenansicht der Uranmühle von Somaïr.
Quelle: Maurice Ascani / Orano

Orano – zu 90% im Besitz des französischen Staates – hatte am 20. Dezember 2024 ein erstes Schiedsverfahren gegen den Staat Niger eingeleitet. Denn nachdem das Militär Im Sommer 2023 die Macht ergriffen hatte, entzog es der Imouraren SA im Juni 2024 die Betriebsgenehmigung für die Uranmine desselben Namens. Die Imouraren-Mine ist eines der weltweit grössten Uranvorkommen mit geschätzten Reserven von 200’000 Tonnen. Orano ist Mehrheitseigner der Imouraren SA mit einem Anteil von 63,52%. Der staatlichen nigrischen Bergbaugesellschaft Sopamin (Société du Patrimoine des Mines du Niger) gehören 33,35% und die Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) besitzt 3,13% der Anteile.

Orano bedauert Entwicklung der Situation
Orano gab jetzt bekannt, es habe ein zweites Schiedsverfahren gegen den Staat Niger beim Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) eingereicht. Dieses betrifft der Verlust der operativen Kontrolle über die Tochtergesellschaft Somaïr, welche die Uranmine Arlit betreibt. Orano wird seit Monaten vom nigrischen Staat daran gehindert, das dort weiterhin produzierte Uran auf internationalen Märkten zu verkaufen oder Verträge mit Kunden zu erfüllen. Dadurch verlor Orano die Möglichkeit, Einnahmen aus dem Uranverkauf zu generieren, was die finanzielle Situation Somaïr und den Schaden für Orano noch weiter verschärfte. Letztlich führte dies zum Verlust der operativen Kontrolle über Somaïr, was Orano am 4. Dezember 2024 einräumte. Somaïr ist zu 63,4% im Besitz von Orano und zu 36,6% im Besitz von Sopamin.

Dieser Rechtsstreit sei der letzte mögliche Ausweg für Orano, nachdem mehrere Versuche, eine einvernehmliche Lösung zu finden, immer unbeantwortet geblieben sind, betonte das Unternehmen.

Auch die kanadischen GoviEx Uranium Inc. verlor nach dem Putsch die Abbaurechte für ihr Uranprojekt Madaouela.

Quelle

M.A. nach Orano, Medienmitteilungen, 4. und 20. Dezember 2024 sowie 21. Januar 2025, und NucNet, 21. Januar 2025

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