Unregelmässigkeiten bei Mox-Qualitätskontrolle der BNFL
Bei der britischen BNFL ist es zu Unregelmässigkeiten bei der Qualitätskontrolle von Uran-Plutonium-Mischoxidbrennstoff (Mox) gekommen.
Die zuständige Aufsichtsbehörde NII (Nuclear Installations Inspectorate) hat umgehend entsprechende Inspektionen und Abklärungen durchgeführt.
Die BNFL fertigte unter anderem auch Mox für das Kernkraftwerk Beznau der Nordostschweizerischen Kraftwerke (NOK). Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) ist vom NII Mitte September über die Verfehlungen unterrichtet worden. Die BNFL selbst hat die NOK darüber informiert, dass die Fertigung von Brennstoff für Beznau mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht von den Nachlässigkeiten bei den Qualitätskontrollen betroffen sei.
Die Kontrolle von Mox-Brennstoff erfolgt vollautomatisch. Jede einzelne Brennstofftablette wird auf Dimension, Gewicht und die richtige Anreicherung geprüft. Zusätzlich wird stichprobenartig bei einigen Tabletten manuell nachgeprüft, ob die Dimensionen tatsächlich den vorgeschriebenen Massen entsprechen. Es handelt sich dabei also um eine Kontrolle der automatischen Kontrollen. Bei solchen manuellen Nachprüfungen sind Verfehlungen aufgetreten, indem offenbar einige Mitarbeiter diese Nachprüfungen nicht wirklich durchführten, sondern nur frühere Prüfbescheinigungen kopierten. Die Firma hat die Unregelmässigkeiten selber entdeckt und dem NII gemeldet.
Letztmals wurden 1998 neue Mox-Brennelemente von BNFL im KKW Beznau eingesetzt. Das Betriebsverhalten dieser Brennelemente ist bis heute normal. Die HSK wird nach eigenen Angaben vor einer weiteren Fertigung von Mox für schweizerische Kernkraftwerke eine Inspektion bei der BNFL durchführen.
Quelle
M.S. nach Medienmitteilung der HSK vom 23. September und Auskunft der NOK vom 12. Oktober 1999
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