Ungarns Parlament ebnet Weg für neues Kernkraftwerk
Das ungarische Parlament hat Ende März 2009 einen Grundsatzentscheid genehmigt, der den Bau eines neuen Kernkraftwerks am bestehenden Standort Paks ermöglicht.
Der Entscheid zugunsten eines Neubaus ist deutlich mit 330 Ja-Stimmen, sechs Nein-Stimmen und zehn Enthaltungen gefällt worden. Er ist die Voraussetzung dafür, dass spezifische Diskussionen wie beispielsweise über den Reaktortyp überhaupt geführt werden können.
Laut Resolution werden die Vorarbeiten, die zur Bauinvestition führen sollen, rund fünf Jahre in Anspruch nehmen. Mindestens sechs weitere Jahre werden für Planung und Durchführung des Neubauprojekts veranschlagt.
2000 MW zusätzlich
Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány vertritt die Meinung, dass rund 2000 MW nukleare Kapazitäten am Standort Paks nötig sind. Er schlug kürzlich vor, entweder eine 1600-MW-Einheit zu bauen oder zwei 1000-MW-Blöcke. Das Kernkraftwerk Paks umfasst vier Druckwassereinheiten russischer Bauart des Typs WWER-440 mit einer Gesamtkapazität von 1755 MW und deckte letztes Jahr knapp 40% des ungarischen Strombedarfs. Die vier Einheiten nahmen 1982-87 den kommerziellen Betrieb auf. Ihre Auslegungslebensdauer beträgt 30 Jahre, und die heute geltenden Betriebsbewilligungen werden 2012-17 auslaufen. In einer Resolution von 2005 unterstützte das Parlament die Pläne zur Lebensdauerverlängerung um 20 Jahre. Die entsprechenden Arbeiten und Verfahren sind im Gang.
Quelle
M.A. nach NucNet, 31. März 2009