Ungarn erreicht Zugeständnisse beim Neubauprojekt Paks-II

Ungarn hat dem 14. Sanktionspaket der EU gegen Russland zugestimmt, das Beschränkungen für die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) vorsieht. Im Gegenzug wurde zugesichert, dass das Kernkraftwerk Paks-II, das der russische Staatskonzern Rosatom baut, weder durch aktuelle noch durch künftige Massnahmen gefährdet wird. Dies hat Szabad Európa Rádió, der ungarische Dienst von Radio Liberty, gemeldet.

1. Juli 2024
Neubauprojekt Paks-II
Das Neubauprojekt Paks-II in Ungarn kann trotz Sanktionen gegenüber Russland fortgesetzt werden.
Quelle: Paks II Ltd.

Der von der amerikanischen Regierung unterstützte Dienst von Radio Liberty erklärte, die ungarische Regierung habe die Blockade der EU-Sanktionen gegen russische Flüssiggaslieferungen eingestellt, und im Gegenzug habe Paks-II eine Ausnahme von den Sanktionen erhalten. Das bedeute, dass das Neubauprojekt vor «allen aktuellen und zukünftigen potenziellen Sanktionen» geschützt sei, erklärte Szabad Európa Rádió. Der Radiosender fügte hinzu, dass das Projekt Paks-II bereits in früheren Paketen von den Sanktionen ausgenommen war, allerdings auf einer Fall-zu-Fall-Basis. Neu sei, dass nun «eine vollständige Befreiung von Sanktionen gewährt wurde».

Russland liefert zwei Druckwasserreaktorblöcke der Generation III+ (WWER-1200) für Paks-II (Paks-5 und -6). Sie sind als Ersatz für die vier in Betrieb stehenden kleineren WWER-Einheiten vorgesehen, die zwischen 1983 und 1987 ans Netz gingen. Im Jahr 2023 deckten diese vier Einheiten 48,8% der Stromerzeugung des Landes ab.

Quelle

M.A. nach NucNet, 25. Juni 2024, Europäischer Kommission, Medienmitteilung, 24. Juni 2024 und Szabad Európa Rádió, 20. Juni 2024

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