Umweltverträglichkeitsbericht für Akkuyu eingereicht
Die Akkuyu Nuclear Power Plant JSC (Akkuyu NPP) hat den Umweltverträglichkeitsbericht für das geplante Kernkraftwerk Akkuyu in der Provinz Mersin an der Mittelmeerküste beim Ministerium für Umwelt und Stadtplanung der Türkei eingereicht.
Laut dem russischen Staatskonzern Rosatom, der Eigentümerin der Akkuyu NPP, umfasst der Umweltverträglichkeitsbericht für das geplante Kernkraftwerk rund 3000 Seiten. Er beinhaltet unter anderem Informationen zu den möglichen sozio-ökonomischen Auswirkungen und eine detaillierte Begründung der Standortwahl. Des Weiteren beschreibt er die physikalischen, biologischen und sozioökonomischen Parameter des Projektstandorts sowie die Nutzung der natürlichen Ressourcen.
Eine Sonderkommission aus Vertretern verschiedener Behörden und Institutionen, Universitäten sowie anderer Organisationen wird den Bericht nun prüfen und danach ihre Empfehlung dem Ministerium für Umwelt und Stadtplanung unterbreiten. Das Ministerium wird seinerseits die Stellungnahme der Kommission unter Berücksichtigung der öffentlichen Anhörungen überprüfen und abschliessend über die Annahme des Berichts entscheiden.
Am 12. Mai 2010 hatten Russland und die Türkei ein Abkommen zum Bau und Betrieb des ersten Kernkraftwerks in der Türkei unterzeichnet. Geplant sind vier WWER-1200-Reaktoren mit einer Gesamtleistung von rund 4800 MW. Die Inbetriebnahme ist für 2018–2021 vorgesehen. Im Rahmen eines BOO-Projekts entwickelt, baut, betreibt und wartet Russland das Werk und wird es auch stilllegen.
Im Mai 2013 schlossen Japan und die Türkei ein Regierungsabkommen, das zum Bau des zweiten Kernkraftwerk mit vier Einheiten des Typs Atmea1 am Schwarzen Meer bei Sinop in der gleichnamigen Provinz rund 320 km nordöstlich von Ankara führen soll. Die Türkei prüft ferner den Bau eines dritten Kernkraftwerks.
Quelle
M.A. nach Rosatom, Medienmitteilung, 9. Juli 2013