Umweltstudie für Temelin fertiggestellt
Das tschechische Elektrizitätsversorgungsunternehmen CEZ hat am 31. Mai 2010 dem Umweltministerium die Unterlagen zu den Umweltauswirkungen der geplanten Erweiterung des Kernkraftwerks Temelin übergeben.
Die Studie sei ein weiterer Schritt innerhalb des Verfahrens zur Bewertung der Umweltverträglichkeit der zwei geplanten zusätzlichen Kernkraftwerkseinheiten am Standort Temelin in Südböhmen, erklärte die CEZ. Die 500-seitige Dokumentation mit 2000 Seiten Anhang, deren Ausarbeitung 15 Monate in Anspruch nahm, beurteilt die Einflüsse auf Gesundheit, die Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen, Ökosysteme, den Boden, die Geologie, Gewässer, Luft, Klima sowie Natur und Landschaft, Grundbesitz und Kulturdenkmäler. Das ganze Baubewilligungsverfahren wird nach Einschätzung der CEZ fünf Jahre in Anspruch nehmen, davon nimmt die Umweltverträglichkeitsprüfung die Hälfte ein.
Ursprünglich waren in Temelin vier Druckwasserreaktorblöcke des russischen Typs WWER-1000 vorgesehen. Nach der politischen Wende wurde das Projekt 1990 auf zwei Blöcke redimensioniert, die 2000 und 2002 in Betrieb gingen. Beide haben eine Leistung von 930 MW. Die CEZ plant seit 2009 den Bau zweier weiterer Blöcke, die den Betrieb bis 2020 aufnehmen sollen. An der nun abgeschlossenen öffentlichen Ausschreibung teilgenommen haben, die französische Areva, die amerikanische Westinghouse Electric Company LLC und ein russisch-tschechisches Konsortium mit der Atomstroiexport an der Spitze. Der Sieger der Ausschreibung soll im Frühling 2012 bekannt werden.
Quelle
M.A. nach CEZ, Medienmitteilung, 31. Mai 2010