Ukraine setzt weiter auf Kernenergie

Der Präsident der Ukraine, Viktor Janukowitsch, glaubt an die Zukunft der Kernenergie in seinem Land – trotz der Unfälle in Tschernobyl und Fukushima. Dies schreibt er am 18. April 2011 in einem Beitrag für die deutsche Zeitung «Der Tagesspiegel».

3. Mai 2011

Die Atomenergie verdiene noch eine Chance, meint Janukowitsch in seinem Beitrag. Die Ukrainer seien sich des hohen Preises eines nachlässigen Umgangs mit dieser Technologie bewusst. «Doch auch im Rückblick auf die Tragödie glauben wir weiter fest an die Zukunft der Kernenergie.» Und an dieser Einschätzung habe auch der Unfall in Fukushima nichts geändert. Dieser sei «die Folge des unvertretbaren Risikos, Kernkraftwerke in einer geologisch aktiven Region zu bauen», so Janukowitsch.

Seit dem Unfall von Tschernobyl habe sich in der ukrainischen Atompolitik sehr viel getan. Bei den Kernkraftwerken seien äusserst strenge Sicherheitsstandards eingeführt worden, erklärt Janukowitsch. Und er betont, dass es seit 1986 «keine Ausfälle und keine Funktionsstörungen» an den vier ukrainischen Kernkraftwerken gegeben habe: «Die modernen Systeme der automatisierten Steuerung minimieren die Möglichkeit menschlichen Versagens.»

In der Ukraine sind gegenwärtig an vier Standorten 15 Kernkraftwerkseinheiten in Betrieb. Zudem sollen die beiden Kernkraftwerkseinheiten Chmelnizki-3 und -4 fertig gestellt werden. Die Bauarbeiten waren Mitte der 1980er-Jahre unterbrochen worden. Die zwei Einheiten des russischen Typs WWER-1000 sollen ingenieurtechnisch weiterentwickelt und gebaut werden. Die kommerzielle Inbetriebnahme ist für 2016 und 2017 vorgesehen.

Quelle

D.S. nach Der Tagesspiegel, 18. April 2011

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