Ukraine–Russland: enge Verknüpfung der Kernbrennstoffdienstleistungen

Das russische International Uranium Enrichment Centre JSC (IUEC) in Sibirien soll künftig Natururan aus der Ukraine anreichern. Das angereicherte Uran wird daraufhin in einer russischen Brennstofffabrik verarbeitet. Doch ab 2015 will die Ukraine den Brennstoff im eigenen Land herstellen.

11. Juni 2012

Das International Uranium Enrichment Centre (IUEC) in Sibirien hat mit dem ukrainischen Staatsunternehmen SC Nuclear Fuel einen Vertrag zur Lieferung von Kernbrennstoff unterzeichnet. Demnach wird die Ukraine Natururan zur Anreicherung an das IUEC liefern. Einmal angereichert wird das Uran in die Brennstofffabrik der russischen Tvel JSC transportiert und dort zu Brennelementen verarbeitet. Diese werden anschliessend in die Ukraine ausgeliefert. Die erste Brennstofflieferung ist schon in diesem Jahr geplant.

Das IUEC befindet sich in Angarsk nahe der sibirischen Stadt Irkutsk und ist ein gemeinsames Unternehmen der Nuklearindustrie Russlands, Kasachstans, der Ukraine und Armeniens. Das Anreicherungszentrum soll den Partner wie auch weiteren Staaten, die neu ein Kernenergieprogramm aufbauen oder nur über eine geringe Anzahl Kernkraftwerke verfügen eine sichere Versorgung mit angereichertem Uran gewährleisten, ohne dass diese Staaten Zugang zur Anreicherungstechnologie benötigen. Das IUEC befindet sich unter Aufsicht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und hat 2008 eine Betriebsbewilligung der russischen nuklearen Aufsichtsbehörde erhalten.

Ukrainische Brennstofffabrik geplant

Die Ukraine ist für nukleare Kernbrennstoffdienstleistungen, insbesondere der Anreicherung, hauptsächlich auf Russland angewiesen. Um dies im Bereich der Brennstoffherstellung zu ändern, plant die Ukraine eine Brennstofffabrik im eigenen Land, die sie mit der Hilfe Russlands bauen will. Die ukrainische SC Nuclear Fuel sowie die russische Tvel haben 2010 einen entsprechenden Bauvertrag unterzeichnet. Das Werk mit einer geplanten Jahreskapazität von 400 t Uran soll den Betrieb 2015 aufnehmen. Das angereicherte Uran zum Betrieb der Brennstofffabrik soll auch aus der IUEC stammen.

Quelle

D.S. nach IUEC, Medienmitteilung, 29. Mai 2012

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