Ukraine investiert in Uranproduktion
Die Ukraine will ihre Uranproduktion erhöhen, um den Brennstoffbedarf ihrer Kernkraftwerke nach 2026 zu decken, teilte die Regierung mit. Danach sollen im Rahmen eines nationalen Programms in den nächsten fünf Jahren umgerechnet USD 334 Mio. in den Ausbau der Uranbergbau- und -verarbeitungsanlagen investiert werden.
Nach Angaben der Regierung in Kiew soll die Produktion in vier ukrainischen Uranlagerstätten im Jahr 2022 insgesamt 995 Tonnen betragen und bis 2026 auf 1265 Tonnen steigen. Die derzeitige Produktion decke etwa 40% des ukrainischen Bedarfs an Kernbrennstoff. Der Rest stammt aus Importen aus Russland und den USA.
Die 15 kommerziellen Kernkraftwerkseinheiten der Ukraine, die nach Angaben der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) im Jahr 2020 etwa 51 % der Stromproduktion des Landes lieferten, benötigen jährlich 2200 bis 2400 Tonnen Uran, so die Regierung. Die Kernkraftwerke mit einer installierten Gesamtleistung von 13'100 MW (netto) produzierten im Jahr 2020 51,2% des im Land erzeugten Stroms.
Die Ukraine hat auch ehrgeizige Pläne angekündigt, bis 2040 rund 11'000 MW nuklearer Kapazität hinzuzufügen. Der staatliche Nuklearbetreiber Energoatom und das amerikanische Unternehmen Westinghouse haben kürzlich eine Vereinbarung über den Bau von fünf neuen Kernkraftwerkseinheiten in der Ukraine bekannt gegeben, darunter zwei am bestehenden Standort Chmelnizki.
Quelle
S.D. nach NucNet, 3. Januar 2022